Das große Warum

43 Im Internet habe ich allerdings auch erfahren, dass Menschen berichtet haben, dass sie eine scheußliche, gruselige Nahtoderfahrung hatten. Es wäre einfach nur schrecklich gewesen. Es soll sich dabei um Menschen gehandelt haben, die einen Mord begangen oder die sonst irgendwie gewissenlos gehandelt hatten. Ein Mann berichtete im Internet, dass er nach einem solchen schrecklichen Nahtoderlebnis eine Kehrtwende in seinem Leben vollzogen hätte. Er wäre ein anderer Mensch geworden. Er wollte seitdem nur noch menschenfreundlich denken und handeln. - Scheußliche Nahtoderfahrungen scheinen eher selten vorzukommen. Ich erwähne sie nur als Ergänzung. Lass mich noch, lieber Leser, kurz einen kleinen Bericht einfügen, den ich vor einigen Tagen gehört habe. Ich hatte einen 82jährigen Freund auf seine „Nahtoderfahrung“ angesprochen, die er vor Jahren nur einmal ganz kurz erwähnt hatte. Und da erzählte er mir die Einzelheiten. Es war 1998 gewesen. Er hatte mit einer schweren Blutvergiftung auf der Intensivstation in H. gelegen und hatte sich in einer sehr kritischen Verfassung befunden. Es war nichts Spektakuläres, sagte er. Er wollte mit seinem Nahtoderlebnis auch nicht hausieren gehen. Bei ihm war es so: Zuerst erlebte er eine Rückschau auf sein Leben, wie er sagte. Alles, was er Gutes gemacht hatte und alles, was er Schlechtes getan hatte, das sah er. Es wäre wie eine Abrechnung gewesen. Es hätte sich aber gegenseitig aufgewogen, das Gute und das Schlechte, und da wäre er erleichtert gewesen. Er wäre nicht durch einen Tunnel gegangen, wie das andere oft berichten. Sondern er war von einem Augenblick zum anderen da, was er als Himmel empfand. Hell, warm und wunderschön. Er war auf einmal so glücklich. Er ging durch einen Olivenhain, es war so warm und er fühlte sich unendlich wohl. Dann sah er ein weißes Haus, „das hatte grüne Streifen an der Tür und an den Fenstern. Weißt du, so als Verzierungen. Da dachte ich, da müssen Menschen sein. Ich ging auf das Haus zu… und auf einmal wurde ich wieder zurückgeholt.“ Lieber Leser, dies hier ist eine Stelle in meinen Ausführungen, an der du eine etwas größere Pause machen und dir sagen könntest: „Fürs Erste reicht es.“ Du kannst dieses Skript erst einmal zur Seite legen und das Gelesene sich „setzen lassen“. Ich schreibe das deshalb, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man gar nicht so viel Neues auf einmal verarbeiten kann. Man mag sich auch nicht so gerne von seinen bisherigen Glaubensüberzeugungen und Ansichten trennen. Das muss man auch nicht. Aber man kann doch das Neue zur Kenntnis nehmen und bedenken. Ruf mich an, wenn du magst!

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