Das große Warum

64 Die kleine Burmesin Natürlich ist auch das Thema „Reinkarnation“, Wiedergeburt, längst von allen Seiten bearbeitet worden. Ich habe mindestens vier Bücher dazu in meinen Regalen. Ein Zeitungsbericht von 1962, den K.O. Schmidt in seinem Buch „Kehret wieder, Menschenkinder“ zitiert hat, ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich erzähle mit meinen eigenen Worten: Ein 8jähriges Mädchen aus Burma (heute Myanmar, also Asien) erleidet einen schweren Verkehrsunfall mit Kopfverletzungen und liegt danach lange Zeit im Koma. Als es endlich wieder wach wird, hat es anscheinend seine Muttersprache verloren - und spricht französisch. Einer der Ärzte kann sie verstehen, weil er in Paris studiert hatte. Nach und nach macht das Mädchen folgende Aussagen: Sein Name sei Simone Rougard, es sei am 9. August 1887 in Briancon (in Frankreich) geboren und hätte vier Kinder. Die würden bestimmt schon warten usw. Einem amerikanischen Parapsychologen kam das zu Ohren, und nach einigem Hin- und Herreisen konnte er herausfinden (aus alten Kirchenbüchern), dass tatsächlich in Briancon am 9. August 1887 ein Mädchen mit diesem Namen geboren worden war, das später als junge Mutter am 7. Mai 1914 an Kindbettfieber gestorben war. Das Haus, in dem sie gelebt hatte, stand noch und die kleine Burmesin erkannte es auf einem Foto gleich wieder. „Ja, hier wohne ich.“ Inzwischen sind viele solcher Fälle beschrieben worden. Der Amerikaner Ian Stevenson ist jahrzehntelang, zuletzt in seinem 2003 erschienen Buch „Reinkarnation in Europa“, allen aussichtsreichen Hinweisen nachgegangen. Wenn er erfuhr, dass es ein Kind gab, das Einzelheiten von seinem früheren Leben erzählte, reiste er hin und bemühte sich in zahlreichen Gesprächen, Klarheit zu gewinnen. Und er konnte so manches Mal anhand von starken Indizien eine tatsächliche Wiedergeburt beweisen. Er konnte auch feststellen, dass sehr jung gestorbene Kinder oft schon nach kurzer Zeit, nach Monaten oder ein, zwei Jahren, erneut geboren wurden, manchmal sogar in der gleichen Familie. Andere Autoren beschäftigen sich mit der Frage, warum kleine Kinder manchmal so seltsam sprechen, so als wenn sie Erinnerungen hätten an die Zeit vor ihrer Geburt. Das jagt oft den Müttern einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Wie kann das sein?

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