Das große Warum

78 Sein Vater, der anscheinend immer wieder nach ihm Ausschau gehalten hatte, entdeckte von weitem seinen Sohn, der sich da so mühselig und halbverhungert näherte. Da hatte der Vater Erbarmen mit seinem zurückkehrenden Sohn. Die Enttäuschung, die dieser ihm bereitet hatte, war nicht mehr wichtig. Der Vater lief seinem Sohn entgegen und umarmte ihn. Der Sohn war überwältigt von der Liebe seines Vaters und stammelte seine Bitte um Vergebung. Er bat seinen Vater flehentlich, ihn als Tagelöhner anzunehmen. Dieser aber war so unendlich froh, so froh! seinen Sohn wiederzuhaben, dass das für ihn nicht in Frage kam. Er setzte ihn wieder voll und ganz in seine Rechte als Sohn ein … Dieser Sohn, das sind wir als Seele. Wir haben unser Zuhause und unseren Vater verlassen. Wir sind jetzt zwar schon auf dem Rückweg, aber wir haben sicher noch eine lange Strecke vor uns. Unsere Seele hat die Entscheidung getroffen, wie der Sohn in dem Gleichnis: „Ich will wieder zurück zu meinem Vater und in meine Heimat.“ Es ist die Sehnsucht eines verirrten Kindes: „Ich will nach Hause.“ Und warum geht das jetzt nicht so einfach? Ich sagte es schon: Unsere Seele ist nicht mehr so, wie sie einstmals war. Sie hat in der Ferne ihre Reinheit und Unverdorbenheit verloren. Durch die Verführungen Luzifers, durch die Trennung von der Heimat, hat sie sich „verfinstert“. Ihre Schönheit ist dahin. Sie hat sich in den Zeiten unter dem Regime Luzifers und durch viele Untaten immer wieder schwer belastet, hat sich sozusagen Schulden aufgeladen. Sie hat sich weit davon entfernt, reine Liebe zu sein, wie früher im Paradies. Aber so muss sie erst wieder werden, um in die Heimat eingelassen werden zu können. Sie wäre in ihrem jetzigen Zustand dort nicht lebensfähig. Sie könnte „das Licht“ dort unmöglich ertragen! Das ist sinnbildlich ausgedrückt. Und wie soll es nun weitergehen mit uns als Seele? Die Rückkehr geht tatsächlich nur über den Re-inkarnations-weg. Also durch viele Leben hier auf Erden. Jedes Menschenleben hat Freud und Leid und oft auch Katastrophen. Es gibt uns die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, an uns zu arbeiten und weiterzukommen auf unserem Weg. All unsere Erfahrungen, die wir hier machen, helfen, uns zu verbessern und uns zu vervollkommnen, also wirklich zu

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