Das große Warum

80 Wie weit reicht die Allmacht Gottes? Lieber Leser, wir haben nun schon etwas mehr verstanden. Unsere WarumFrage ist nun fast beantwortet. Wir können jetzt etwas besser verstehen, warum wir Menschen uns oft so mühsam durchs Leben quälen müssen. Die Antwort wäre: Weil wir uns als Seelen von unserem schönen Leben bei Gott und von unserer Heimat getrennt haben. Und weil unser Rückweg nur durch viele Erdenleben möglich ist, und die sind meistens alles andere als leicht. Aber jetzt ein ganz anderer Gedanke: Es wird ja immer wieder behauptet, dass Gott Liebe wäre – und dazu auch noch allmächtig! An diese Liebe können viele Menschen überhaupt nicht glauben. Sie begründen das so: Wenn Gott wirklich Liebe wäre und auch noch allmächtig, wie könnte er dann mit ansehen, was hier auf der Erde geschieht?!!! Warum greift er dann nicht ein angesichts all dieser Not und dieses Elends, bei Verbrechen, Kriegen, Katastrophen (Überschwemmungen!) und Krankheiten?! Bei Kindesmissbrauch?! Also gibt es keinen Gott! Basta! Das ist die Enttäuschung der Menschen, die im Laufe ihres Lebens und nach sicher traurigen eigenen Erlebnissen ihren Glauben verloren haben, den sie vielleicht in ihrer Kindheit noch hatten. Da war es doch noch leichter, an den „lieben Gott“ zu glauben und ihm zu vertrauen. Aber du weißt es ja selbst: Vieles ist doch wirklich unsagbar schrecklich und grausam auf dieser Erde! Wir können es oft nicht fassen, was Mensch und Tier zu erleiden haben! Auch ich habe früher manchmal verzweifelt gedacht: „Ich verstehe das nicht! Wenn Er doch die Macht hat! Warum greift Er dann nicht ein?“ Lieber Leser, was nun in diesem Kapitel folgt, ist nicht ganz leicht zu verstehen. Wir haben es hier nämlich mit einer schwerwiegenden theologischen Frage zu tun. Sollte es dir zu schwer werden, so rate ich dir, es erst einmal zu überspringen und mit dem nächsten Kapitel weiter zu machen. Viele Menschen haben über diese Frage bereits nachgedacht, darunter berühmte Philosophen und Theologen. Befriedigende Antworten konnten sie aber nicht finden. Sie hatten zwar den freien Willen des Menschen im Blick, aber nicht die lange Zeit seines Daseins vor seiner Geburt - mit der Verfinsterung seiner Seele.

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