Das große Warum

86 sich im Nachhinein als hilfreich und sogar lebensverändernd erwiesen haben. Oder sie haben uns ein Buch in die Hände gespielt, das wichtig für uns war. Das bedeutet, ohne die Aufmerksamkeit unserer unsichtbaren Begleiter wäre manches in unserem Leben anders gelaufen. Nach meiner Erfahrung tun wir gut daran, uns mit ihnen zusammenzutun, ihnen zu vertrauen und ihre Hilfe bewusst in Anspruch zu nehmen. Unser freier Wille ist dadurch übrigens nicht angetastet. Denn wir entscheiden ja immer, ob wir einer „Empfehlung“ unserer unsichtbaren Begleiter folgen oder nicht. Oft genug tun wir es nicht. Immer wieder höre und lese ich, es wäre gut, wenn wir unsere unsichtbaren Helfer ganz bewusst ansprechen und zu uns bitten. Sie wollen gebeten und eingeladen werden, heißt es – umso leichter können sie helfen und eingreifen. Ich selbst tue das seit Jahren. Es ist doch schön, sich als alleinstehender alter Mensch Tag und Nacht begleitet zu fühlen, finde ich. Wieder „oute“ ich mich, wenn ich hier bekenne: Seit mindestens fünfzehn Jahren sage ich jeden Morgen: „Liebe Geschwister, ich grüße euch und heiße euch von Herzen willkommen.“ Oder ich sage etwas Ähnliches. Mit „Geschwister“ meine ich die Engel und unsichtbaren Helfer. Es sind ja meine Geschwister, denn wir haben denselben Vater. Also nenne ich sie Geschwister. Ich bin mir vollkommen sicher, dass sie da sind. Wenn du mich da alleine durchs Feld gehen siehst, dann brauchst du nicht zu denken, dass ich allein bin – als einsame alte Frau. In Wirklichkeit bin ich nie allein. Ich werde immer begleitet, das ist meine feste Überzeugung. * Ich bewahre in meinem Gedächtnis eine lange Reihe von Erlebnissen auf, die ich mit meinen unsichtbaren Begleitern in Verbindung bringe. Ohne sie säße ich jetzt nicht hier so friedlich am PC, das ist schon mal ganz sicher. Dann wäre ich schon längst in der anderen Welt. Warum bin ich damals nicht ertrunken? Warum bin ich dem Frontalzusammenstoß auf so wundersame Weise entgangen? Warum habe ich mich damals nicht zu Tode gestürzt? Warum bin ich so oft davongekommen? Heute verstehe ich das so: Meine Zeit war noch nicht gekommen. Nach meinem Lebensplan sollte ich noch länger am Leben bleiben, deshalb haben meine unsichtbaren Begleiter mich gerettet, und ich konnte weiterleben.

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