93 Das Gesetz von Saat und Ernte Man nennte es auch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Es besagt: Das Gute, was wir in die Welt gesetzt haben, wird eines Tages eine gute Ernte für uns hervorbringen, wenn nicht in diesem Leben, dann eben danach im Jenseits oder in einem anderen Leben. Das Schlechte, was wir in die Welt gesetzt haben, wird eines Tages auf uns zurückkommen. Es ist wie ein Naturgesetz. Daran ist nicht zu rütteln, und das ist wirklich ernst zu nehmen. Klingt das erschreckend? Ich meine, wir müssen das nicht schrecklich finden, aber es ist wirklich ernst. Es ist schlicht und einfach die höhere Gerechtigkeit, die über uns allen waltet. Wir begegnen in den Nachrichten Menschen, die sich anscheinend alles erlauben können, was sie wollen, ohne jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden. Es ist kaum zu fassen, wie selbstherrlich sie sich gebärden, wie sie über Leichen gehen, wie sie sich bereichern und vor keinem Unrecht zurückschrecken. Und sie kommen damit scheinbar durch! Im Augenblick erscheint uns das wirklich ungerecht. „Warum lässt Gott das zu!?“ Aber keine Angst, das Leben geht ja weiter, im Diesseits und im Jenseits. Eines Tages werden sie für alles geradestehen und alles wiedergutmachen müssen. Die Gerechtigkeit holt jeden ein, früher oder später, in diesem Leben oder im nächsten. Doch eines Tages wird jede Schuld, auch die schwerste, gesühnt sein. Es gibt keine ewige Hölle und keine ewige Verdammnis. Aber dass man seine offenen Rechnungen bezahlen muss, dass man einen Ausgleich dafür schaffen muss – das ist doch nur gerecht, oder? * Irgendwie haben wir das immer schon geahnt, dass es diese „höhere Gerechtigkeit“ gibt. Ich stelle mir vor, dass es im Jenseits so etwas wie Büros gibt, wo „höhere Wesen“ sitzen, die genau darauf achten, dass eine gute Saat auch irgendwann mit einer guten Ernte belohnt wird. Und umgekehrt: Dass auch „der letzte Heller bezahlt wird“, wenn jemand sich schwer verfehlt hat.
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