Der Stern von Bethlehem

- 12 - der Kirche und schon hat man die Eintrittskarte für das Paradies erworben. - Nein und tausendmal nein! Das ist eine gefährliche Fälschung der Wirklichkeit! Niemals kann Christus, der ein Erleuchteter war, so etwas gesagt haben. Im besten Falle kann er "vom Jenseits" und "vom Überleben nach dem Tod" gesprochen haben, aber niemals vom Paradies, denn das Paradies ist die höchste Sphäre im Reiche Gottes. Der Weg, der dahin führt, ist viel, viel schwerer, als eine kleine Reue! Dieser Weg führt durch viele Reinkarnationen – und der Mensch muß sich v e r d i e n t machen, er muß a n s i c h s e l b s t a r b e i t e n , hart arbeiten, um das geistige Niveau zu erreichen, das ihn für die Nähe Gottes würdig macht. Reale Denker haben sich daher von der Bibel distanziert; und nicht nur das, sondern leider auch von den Kirchen. Ich kann es ihnen gar nicht einmal übelnehmen, denn wer die Lüge erkennt, der fürchtet, daß er die Wahrheit nicht findet. Man kann sich auch nicht von den Feinden schlagen lassen, um ihnen noch die andere Wange hinzuhalten. Auch das ist eine Entstellung, denn wer geschlagen wird, der sollte sich möglichst distanzieren, aber sich nicht zur Zielscheibe anbieten. Zitat Ende. B : Meine Güte, wenn ein normaldenkender Mensch den Versuch macht, die lückenhafte Bibel zu verstehen, merkt er schnell, daß eine ganze Menge nicht zusammenpaßt. G : Das liegt daran, daß die Kirche aus Feigheit nicht bereit ist, ihre Fehler zuzugeben und sie zu beseitigen. B : Was würde geschehen, wenn die Kirche tatsächlich den Reinkarnationsglauben akzeptiert? Würde nicht das gesamte Gebäude ihrer Lehre zusammenbrechen? G : Wenn die Kirche die Reinkarnationslehre akzeptieren würde, dann würden ihre heutigen Machtstrukturen zum Teil zusammenbrechen. Auf der anderen Seite aber könnte sie sich einer urchristlichen Wahrheit öffnen, die sie bisher sträflich geleugnet hat. Die Kirche würde nicht untergehen, sondern sie würde erneuert und wieder Achtung und neue Zuwendung erleben – erst recht, wenn sie den Mut hätte, Fehler und Verirrungen zuzugeben. Eine grundsätzliche Neuorientierung nach dem Urchristentum wäre die wohl einzig wirksame Lösung des heutigen Konfliktes zwischen Kirche und Menschen, der dahin führt, daß immer mehr Menschen die Kirchen verlassen. Es ist sehr schade, daß dadurch wahrscheinlich auch sehr viele Menschen das Christentum verlassen, in der Irrmeinung, daß die Kirche die wahre Lehre von JESUS CHRISTUS vertrete. Kirche und wahres Christentum sind in Wirklichkeit zweierlei! Manche urchristliche Gnostiker vertraten die Meinung, daß JESUS seinen Jüngern die Reinkarnation gelehrt habe und nur nicht öffentlich davon sprach. Bei Johannes 16, Vers 12 heißt es zum Beispiel: "Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen." B : Was ist denn in der Reinkarnationslehre gerechter als das, was die Kirche lehrt?" G : Nach meiner Meinung ist die Reinkarnationslehre nicht nur gerechter als die Lehre des kirchlichen Dogma von einer ewigen Verdammnis, sondern sie bietet den Menschen auch viel mehr Hoffnung. Durch Reinkarnation wird absolute Gerechtigkeit erst möglich! - Keine Seele ist für immer verloren, sondern jede Seele wird am Ende errettet. Es ist nur eine Frage der Zeit. Manche Seelen benötigen scheinbar lange Umwege. Die Lehre von der ewigen Verdammnis ist nicht nur ein blasphemischer Widerspruch zur LIEBE GOTTES, sondern auch eine menschliche Unfähigkeitserklärung an die Adresse GOTTES! - ER wäre demnach nicht fähig, alle Seelen zu retten. Das ist ja im Grunde die Konsequenz der kirchlichen Meinung. Eine ewige Höllenstrafe wäre also nicht nur ohne jedes gerechte Verhältnis zum Vergehen, nämlich für einige Jahre übles Verhalten ewig leiden, sonder ein Versagen des SCHÖPFERS! B : Was meinen Sie -, muß man reinkarnieren oder ist es eine Entscheidung, die dem eigenen Willen unterliegt? G : Der freie Wille hat nichts mit der Reinkarnation und dem Karma zu tun, sondern mit unseren Taten. Jeder Mensch kann frei wählen, wie er handeln möchte. Doch jede Tat hat Nachwirkungen und führt zu Konsequenzen. Wir werden immer ernten, was wir zuvor säten. Gute Taten haben gute Folgen, üble Taten üble Folgen. So gesehen, ist das Karma im Grunde nicht wertend. Jeder bekomme einfach in der gleichen Qualität das zurück, was er einst gab. Wenn ich wähle, in der einen oder anderen Weise zu handeln, wähle ich auch automatisch die Folgen.

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