Der Stern von Bethlehem

- 13 - B : Worin besteht denn der Anreiz, sich wiederverkörpern zu wollen? G : Wir reinkarnieren nicht aus "Anreiz", sondern weil wir uns weiter entwickeln wollen. Die Reinkarnation, mit ihrem KARMAGESETZ, ist eine Seelenschule. Die Hauptlehre ist die der uneingeschränkten LIEBE zum Mitmenschen. Wenn wir auf der Seelenebene begreifen, daß alle Menschen unsere Geschwister sind, aus dem gleichen göttlichen LICHT stammend, und wir danach leben, dann ist eine wesentliche Bedingung erreicht, um nicht mehr inkarnieren zu müssen. Eine weitere ist, daß wir uns mit unseren ehemaligen Tätern und Opfern versöhnt haben. - Karma ist weder Strafe noch Rache. Wenn ich später am eigenen Leibe erlebe, was ich heute anderen zumute, lerne ich auf der seelischen Ebene wie falsch das ist und ich werde es hoffentlich nie wieder tun. Karma ist auch kein blindes Gesetz. Wenn ich selbst zu Einsicht und Umkehr gelange, erübrigt sich eine entsprechende Lektion. Leider versuchen viele Menschen aber zuerst Rechtfertigungen und Ausreden und wollen nicht wahrhaben, daß sie Unrecht taten. Solche Seelen werden ihre Lektionen lernen müssen, ob sie wollen, oder nicht. Wie man sagt: "Wer nicht verstehen will, muß fühlen! B : Wer entscheidet denn in der GEISTIGEN WELT, ob und wie man wieder inkarniert? Welche Erkenntnisse gibt es darüber? G : Wir selbst entscheiden mit über das "Programm" der neuen Inkarnation. Allerdings auf der Ebene unseres HÖHEREN SELBST, d.h. dem inneren, göttlichen KERN der Seele. Im Zwischenzustand zwischen zwei Inkarnationen besitzen wir noch immer unser Ego, aber es hat dort nicht mehr die gleiche Macht über uns, wie in der Dritten Dimension der Materie. Auf der Ebene des HÖHEREN SELBST weiß eine Menschenseele, welche Inkarnation sie auf sich nehmen muß, um in ihrer Entwicklung fortzuschreiten – auch wenn ihr Ego dies nicht mag. Unser nur dreidimensional denkender Verstand ist unser irdischer Widerstand, wenn es darum geht übergeordnete, höherdimensionale EBENEN des Lebens für möglich zu halten und anzuerkennen. Vergleichbar mit einem Vater der seinen Sohn zur Schule schickt, damit aus ihm etwas wird. Der Sohn aber sträubt sich und will nicht. Der Vater ist in dieser Parabel dem HÖHEREN SELBST gleichzusetzen, der Sohn dem Ego. B : Wählt man sich die nächste Inkarnation völlig frei oder gibt es bestimmte Dinge zu berücksichtigen? G : Wenn wir sterben, haben wir im Wesentlichen die nächste Inkarnation bereits gewählt. Was man in der letzten Verkörperung noch nicht einsehen und wahrhaben wollte, was man mit Rechtfertigungen und Ausreden weit von sich wies, ist gerade das, was zum Programm der nächsten Inkarnation gehört, worin man nämlich am meisten versagte, in der LIEBE, in der Einsicht, ist das, was man nachzuholen hat. Wer zum Beispiel einen Notleidenden von sich weist, anstatt ihm zu helfen, hat in jenem Moment selbst gewählt, irgendwann in der Zukunft, eine ähnliche Not zu leiden. Der Betreffende weiß es zwar noch nicht in seinem egohaften, bewußten Ich, aber sein HÖHERES SELBST fügt dies - vielleicht mit Bedauern - als neuen Programmpunkt dem BUCH DES LEBENS in der nächsten Inkarnation hinzu. B : Darf ein Christ überhaupt an Reinkarnation glauben? G : Das kirchliche Dogma meint, daß ein Kirchengläubiger nicht an die Reinkarnation glauben soll. Die Gnostiker – die für mich die wahren Urchristen sind – glaubten zum großen Teil an die Reinkarnation. Dazu gehörte auch Origenes, auch wenn sich das Dogma bemüht hat, hier ein unwahres Bild zu zeichnen. Persönlich bin ich der Meinung: Ein Christ, nach der wahren Lehre Jesu, wird von sich aus an die Reinkarnation glauben, aber der vermeintliche "Christ", nach dem Kirchendogma, traut sich nicht, sich mit dieser Lehre zu befassen. B : Stammt die Reinkarnationslehre vornehmlich aus Indien? G : Es ist wiederholt behauptet worden, daß die Reinkarnationslehre aus Indien stammen würde. In Wahrheit ist es so, daß sie in einigen asiatischen Kulturen überlebt hat, während sie in anderen Kulturen unterging. In alten Zeiten war der Reinkarnationsglauben in fast allen Kulturen vorhanden, auch in Kulturen, die keinen Kontakt mit Indien haben konnten, beispielsweise die Wikinger und die großen Kulturen von Süd- und Mittelamerika. Auch im alten Judentum gab es reinkarnationsgläubige Menschen. Manche Bibelstellen zeugen davon, wenn man sie ohne dogmatische Zwangsjacke deutet und übersetzt. Jene Menschen hatten dieses bestimmt nicht aus Indien bezogen. Da das Christentum aus dem Judentum entstand, ist es noch weniger verwunderlich, daß manche Frühchristen auch an die Reinkarnation glaubten. B : Was sind die Nachteile der Reinkarnation in den Augen ihrer Gegner und was sind ihre Vorteile?

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