Der Stern von Bethlehem

- 5 - Als er so seinen Gedanken nachhing, bemerkte er, daß ein Wagen in die Auffahrt zum Haus einbog. Der Fahrer mußte ihn schon am Fenster stehend erblickt haben, denn die Lichthupe der schweren, dunklen Limousine blitzte mehrmals auf. Der schlanke Mann lächelte und stieß sich mit einem Ruck von der Fensterbrüstung ab und begab sich in das darunterliegende Erdgeschoß. Es dauerte nicht lange und die Glocke der Außentür läutete. Der Gastgeber (G) öffnete und begrüßte den Besucher (B) mit einem freudigen Hallo! B : Meinen Dank für die Einladung. Dieses Mal ist die Weinbremse polizeilich. Ich kam mit dem Wagen. Das soll aber nicht heißen, daß ich gänzlich verzichte. Lachend nahm der Gastgeber seinem Kollegen den Mantel ab und führte ihn in den großen, gemütlich eingerichteten Wohnraum. Im offenen Kamin flackerte ein helles Feuer und die Holzscheite knackten und prasselten. Der Besucher trat auf den Kamin zu und rieb sich seine Hände. Draußen war es kälter geworden und leichtes Schneetreiben hatte eingesetzt. - Die beiden Ärzte nahmen an einem kleinen Tisch in der Nähe des Kamins Platz, an dem zwei bequeme Sessel standen. Ein angenehmer Duft von frischem Holz und Harz lag in der Luft. Interessiert nahm der Gast die auf dem Tisch stehende Weinflasche in die Hand. B : Schau an, wir kennen unsere Rebenrichtung, nicht wahr? Auch Käse und Brot liegen schon bereit. Und wieder die Edelzweige mit dem hübschen Krippenspiel! Ist das schon wieder so weit? - Carpe diem. Wir leben alle nicht intensiv genug. – Schau an, der Stern von Bethlehem! Die Aufhängeschnur ist kaum zu sehen… - aber ein Stern ohne Strahlenzacken? - Erstaunlich! - Sieht aus wie eine Scheibe, fast wie ein unbekanntes Flugobjekt. G : Ei ei, ob mit oder ohne Wein, Sie sind doch immer am Ball, nicht wahr! B : Nun machen Sie aber einen Punkt. Das sollte ein Scherz sein. Vor 2.000 Jahren schon unbekannte Flugobjekte. Ich bitte Sie! - Abwägend möchte ich allerdings einräumen, daß ein Stern nicht so einfach aus seiner Bahn heraus läuft, wie in der Bibel beschrieben. Eigenartig ist das schon. Sie wissen ja, die Astronomie und auch die Frage außerirdischen Lebens sind mein besonderes Steckenpferd. Man möge es mir nachsehen. G : Wenn Sie schon damit anfangen, dann gehen wir doch noch einen Schritt weiter zurück. Denken Sie an die Übergabe der GESETZESTAFELN an Moses. Lesen Sie mal diese Stelle im Alten Testament nach und vergleichen Sie die damaligen äußeren Umstände mit dem heutigen Stand des Wissens, auch hinsichtlich der sog. Ufologie. So hat der Leiter der Moskauer Astronautenschule, Professor Felix Ziegel, ein Mann, der im Dialektischen Materialismus erzogen wurde, einmal vor einer Gruppe internationaler Journalisten erklärt: "Nach über 20jähriger Forschung bin ich nunmehr zur Überzeugung gekommen, daß die UFOs Sonden von anderen Planeten sind. Offensichtlich wollen sie unsere Terra erkunden." – Interessant ist auch, daß der 1979 verstorbene Kirchenrat Dr. Hutten, aus Stuttgart, seinerzeit den fliegenden Scheiben einen religiösen Akzent verlieh. Hutten war ein aufgeschlossener und mutiger Mann, er blickte über den Horizont seiner Amtsbrüder hinaus und hatte Gespür und Sinn für die Weite des Kosmos. Vielleicht inspiriert, vielleicht mediale Quellen. Wer weiß? Aber nicht nur das - und jetzt fallen Sie bitte nicht aufs Kreuz, mein Freund - nach meinen Informationen erfolgte die Zerstörung von Sodom und Gomorra auf Befehl des INFORMATORS, des großen PLANERS und SCHÖPFERS, den die Kirchen "GOTT" nennen. Diesen BEFEHL führten Besatzungen unbekannter Flugobjekte aus, die sog. CHERUBIM, SEINE 'Himmlischen Heerscharen'. Desgleichen teilten die CHERUBIM auf HÖHERE WEISUNG die Wassermassen des Roten Meeres, als die Israeliten hindurchzogen. B : Dann sind die sog. CHERUBIM die Rechte Hand des INFORMATORS und SCHÖPFERS? G : Soweit wir durch die medialen Aufzeichnungen der Forschungsberichte wissen, ja. Es paßt tatsächlich alles zusammen. Der Arbeitsbereich der CHERUBIM liegt allerdings nur im materiellen Anteil der Schöpfung. Mit dem GEISTIGEN REICH stehen sie zwar in enger telepathischer Verbindung, doch dieses REICH hat seine eigenen GESETZE. B : Bisher wenig Wein und doch so viel Fantasie! Früher wäre Ihnen der Scheiterhaufen sicher gewesen, mein Lieber! Heute wird man Sie als Spinner belächeln. - Übrigens, seit wann lesen Sie die Bibel? - Und das in einer Zeit der Weltraumfahrt und der Mikroelektronik!

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