Der Unterschied zwischen dem religiösen und dem spirituellen Menschen

- 2 - Die spirituelle Entwicklungsstufe ist nur dann zu erreichen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind: 1. Die wenigstens annähernde Ausgewogenhei t zwischen den wichtigsten männlichen und weiblichen Elementen. 2. Das Ende der materialistischen Bewußtseinsstufe muß erreicht sein, d. h. die Erkenntnis, daß der Mat erial ismus sinnlos ist. 3. Die Suche nach dem Sinn des Lebens, die oft erst durch ein oder mehrere Schicksalsschläge in Gang gesetzt wird. Der religiöse Mensch braucht entsprechend seiner Entwicklungsstufe die weiße Magie und den Ritus (z. B. das Abendmahl und die Taufe). Für den spirituellen Menschen ist das alles überflüssig, weil er durch seine spirituelle Entwicklungsphase so etwas nicht mehr benötigt. Hierzu gehört auch die Beschneidung, bei den gläubigen Juden als äußeres Zeichen der Verbindung mit "Gott". Für den spirituellen Menschen sind solche magischen Handlungen hinfällig, denn die Verbindung zum Göttlichen (der GEISTIGEN WELT) wird durch die spirituelle Entwicklungsstufe automatisch hergestellt. Für den religiösen Menschen ist die Erde ein Jammertal. Für den spirituellen Menschen dagegen ist die Erde die einzige Stätte für Höherentwicklung, wodurch innere Freude bedingt ist (ob noch andere Planeten wie die Erde existieren, spielt hierbei keine Rolle, denn in der GEISTIGEN WELT kann man die drei genannten Hauptstufen der Bewußtseinsentwicklung nicht durchlaufen). Der religiöse Mensch hat zu seinem Körper eine negative Einstellung; für ihn ist er ein Kerker und ein notwendiges Übel. Der spirituelle Mensch hat dagegen eine positive Einstellung, denn er weiß, daß der Körper als Gefäß des Geistes für die Entwicklung durch die drei Hauptstufen der Bewußtseinsentwickung erforderlich ist und daß jeder seinen Körper selbst gestaltet (durch frühere und das jetzige Leben); er empfindet ihn nicht als Kerker und schon gar nicht als notwendiges Übel. Der religiöse Mensch muß die Kirche oder ORTE DER KRAFT aufsuchen, um wieder gestärkt zu werden. Der spirituelle Mensch braucht dies nicht, denn er nimmt die KRAFT überall auf. Wie stark die KRAFT bei ihm einfließen kann, richtet sich nach der Höhe der spirituellen Entwicklung (die spirituelle Stufe gliedert sich in Unterstufen unterschiedlicher Bewußtseinshöhe). Während der religiöse Mensch seine Dogmen (z. B: Die Zehn Gebote) mit Mühe ins tägliche Leben umzusetzen versucht, was oft nicht gelingt, ist dies beim spirituellen Menschen kein Problem, denn er weiß, daß jeder nur entsprechend seinem Bewußtseinsstand denken, fühlen und handeln kann, was nicht heißt, daß es keine Gesetze geben soll (ohne Gesetze kann keine Gesellschaft existieren). Der religiöse Mensch ist nicht nur dogmatisch, sondern auch intolerant; nur seine Ansichten (seinen Glauben) hält er für richtig, andere möchte er am liebsten verbieten lassen, denn sie sind für ihn vom "Satan". Der Spirituelle dagegen ist offen und tolerant gegenüber anderen Anschauungen, weil diese durch die Bewußtseinsstufen möglich und von der jeweiligen Stufe aus gesehen auch richtig sind. Das Negativste überhaupt ist für den religiösen Menschen das Essen vom Baum der Erkenntnis (die Erb- oder Ursünde), welche die Vertreibung aus dem Paradies zur Folge hatte. Der spirituelle Mensch weiß, daß er als Geistwesen f r e i w i l l i g aus dem Göttlichen herausgetreten ist, um in einem höheren Bewußtseinszustand – bedingt durch die Bewußtseinsentwickung auf der Erde – wieder ins Göttliche zurückzukehren. Bad Salzuflen, im Juli 2001

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