Die Blauen Hefte

- 169 - 26. Januar 1964 - 14:00 Uhr Achtet auf euch! - Segnet! - Lächelt! Beachtet einmal jeden Tag diese drei Dinge, und ihr werdet erstaunt sein, wie sich euer Dasein völlig ändert. Achtet auf euch! Wenn das Barometer fällt, wird das Wetter unangenehm für euer Empfinden, steigt es, so werdet ihr gelöster, froher, freier. Also ist es auch mit dem BAROMETER eurer Seele. Achtet immer darauf, daß es nicht fällt durch falsches Denken und somit Einstellen auf erdbedingte Gegebenheiten. Erregt euch über nichts, wenn ihr morgens hinausschaut. Seht hinter verhangenem Himmel die strahlende Sonne, ahnt hinter den brennenden Strahlen der Sonne die Kühle des Windes. Erregt euch über nichts, wenn ihr eure Zeitungen lest, seht euch alles vorerst völlig unbeteiligt an, und dann hört, was euer HERZ dazu sagt. Laßt es zum Verstande reden, und dann erst laßt ihn das tun, was das HERZ zu allem denkt. Also handelt ihr dann richtig, gerecht und weise. Alles dieses klingt euch eigenartig, aber es ist nur ein Training, weiter nichts, und wenn ihr euch richtig eingestellt habt, dann ist euch diese Art zu leben ins Blut gegangen und somit euch eigen. Segnet alles, ganz gleich was es ist, ob es euch gefällt oder nicht, segnet es und überströmt es leise mit leuchtender Liebe. Ob es das Geld ist, welches durch eure Hände geht, ob es Dinge im Hause sind oder draußen, segnet es, auf daß sich dieser Segen und diese Liebe ganz leise über alles breite. Nicht in lauten Worten tut dies, nein, in euren HERZEN macht es euch zur Gewohnheit, niemand soll es hören, aber spüren werden es alle in eurer Nähe, und es wird alles gut um euch herum. Lächelt in euren HERZEN, seid freundlich-verstehend allem und jedem gegenüber. Seid aber nicht lächerlich! Eine gewisse überlegene Heiterkeit sei eure SEELENGRUNDSTIMMUNG. Wißt, daß dies ansteckend ist und alles um euch wandeln kann. Denkt darüber nach, und euer HERZ wird euch viel mehr sagen! 02. Februar 1964 - 17:30 Uhr Es gibt weder gute, noch schlechte Menschen, es gibt nur viele BEWUßTSEINSSTUFEN, von welchen die Denkart, die Art des Beurteilens und Auffassens der Umwelt, abhängig ist. Je mehr ihr euch auf euer Selbst besinnt, je bedächtiger ihr werdet, desto höher schwingt euer Bewußtsein. Ihr werdet euch nämlich dann immer deutlicher bewußt, daß ihr allmächtige Wesen seid, die in der Lage sind, sich ihre Umwelt und deren Äußerungen selbst zu schaffen. Ganz einfach fängt das Erwachen an und steigert sich zur euch jetzt noch unfaßbaren Fülle und Freude. Es ist aber die Selbstbeherrschung der Schlüssel zu diesem Paradiese, das in euch ruht. So ihr euch nicht selbst beherrschen könnt, ist es unmöglich, weiterzuschreiten auf dem Pfade des LICHTES, der Liebe und der Freude. So ihr unbeherrscht seid, überströmen die Ausflüsse eurer ich-gebundenen Gefühle wie ein GIFTSTROM euch und eure Umgebung, und es ist weder Erkenntnis noch Liebe noch Freude möglich. Fragt nicht viel wieso und warum. Fangt an, heute noch und jetzt, euch ganz kritisch zu beobachten, und jede ich-bezogene Regung, als da sind Selbstbedauern, Selbstsucht, Geltungssucht, Auffallenwollen, Rechthabenwollen, Anerkanntseinwollen, versucht sofort zu erkennen und im Schmelztiegel der Liebe lächelnd zu verbrennen. Es geht! Und ihr werdet immer unabhängiger und freier - Herr über euch selbst.

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