Die Blauen Hefte

- 32 - 15. Oktober 1961 - 09:30 Uhr (Sonntag) Jeder, der sich ehrlich strebend bemüht, am Leben teilzuhaben, der sich den STRÖMEN DES LEBENS öffnet, wird von liebend dienenden WESENHEITEN geführt. Er kommt mit Menschen, Dingen und Büchern in Berührung, die ihn auf dem Wege der kosmischen Erkenntnisse fort- führen zu seinem hohen Ziel. - Habt doch Vertrauen! Ihr seid nicht allein und verlassen, das bildet ihr euch nur ein, unterstützt von euren längst überholten Dogmen. Ihr braucht keinen Menschen, der für Geld und von Menschen eingesetzt ist, um GOTT zu erkennen, um glück- liche, erlöste Menschen zu werden. Ein wahrer Seelsorger muß selbst den Weg der Erkennt- nis gegangen sein. Er muß ein Erleuchteter sein, einer der die KOSMISCHE WAHRHEIT erkannt hat. Nur Menschen, die aus innerem Drang und aus innerem Wissen heraus handeln, dürfen andere, die sich nach Wahrheit sehnen, belehren. Bei uns gibt es keine Priester. Jeder trägt IHN, den ALLERGRÖßTEN und HÖCHSTEN im HERZEN. Wir leben IHN, wir atmen IHN, wir singen IHN, wir sind in IHM! - Unsere Tempel und Feststätten gehören uns allen, von uns erdacht und geschaffen. Unsere Loblieder quellen aus uns allen gleich hervor, wenn wir uns versammeln, um gemeinsam LIEBESSTRÖME ins All zu senden. Wir nehmen von IHM und geben IHM in Dankbarkeit Seine LIEBESSTRÖME zurück. Wir könnten euch diese Vorgänge nur in Bildern zeigen, eure Worte genügen nicht, diese Vorgänge zu beschreiben. Es ist alles Leben, in allen Kosmen das gleiche, und alles Leben besteht aus Geben und Nehmen, aus Danken, aus Nutzbarmachung der ewig fließenden LIEBESSTRÖME. Es ist ein ewiger Kreislauf. Nichts und niemand kann nur nehmen ohne zu geben, und nichts und niemand kann nur geben ohne zu nehmen. Beides muß stetig im Gleichgewicht sein. Indem ihr Seine LIEBESSTRÖME atmet gebt ihr euch IHM völlig hin, indem ihr Seine LEBENSKRÄFTE wieder ausstrahlt über alles Leben, das mit euch lebt. Alles fließt ineinander und nichts ist ausgeschlossen aus diesem Geben, Nehmen und Wiedergeben. Ihr müßt dies alles nur lang- sam in all seiner Wunderbarlichkeit erkennen und wissen, daß ihr alle TRANSFORMATOREN der kosmischen ALLKRAFT seid. Seid darum recht oft ganz still - innerlich still - das kann mitten im Weltgetriebe geschehen, genauso wie an einer einsamen Stelle und denkt freudigen HERZENS: "Überströme mich", und fühlt, wie euch KOSMISCHE STRÖME durchfließen und KRAFT und Freude in euch erzeugen. Diese Fröhlichkeit, diese KRAFT und Liebe gebt dann sofort an alles Mitlebende weiter: Strei- chelt einen Hund, hebt einen kleinen Käfer auf, daß er nicht zertreten wird, laßt die Spinne leben, die euch mit ihrem Netz ärgert, öffnet der Wespe das Fenster, die sich in eure Räume verirrt hat, redet liebevoll mit euren Zimmerpflanzen und streichelt zart ihre Blätter und fragt sie, ob sie sich an dem Standort wohlfühlen, wo sie stehen. Es müssen keine "großen Taten" sein, die ihr in Liebe vollbringt. Hauptsache ist, ihr strömt die euch gegebenen LIEBESSTRÖME wieder aus und nehmt und gebt immer und immer mehr. Was wir euch sagen sind unsere Erfahrungen, mit euren Worten ausgedrückt. Je näher wir uns kommen, desto besser können wir uns auch verstehen, und ihr kommt uns näher, wenn ihr alles althergebrachte Denken, alle Vorurteile abstreift wie ein altes Gewand und euch neue geistige GEWÄNDER anlegt. Manchen euch lieb und bequem gewordenen Begriff müßt ihr hinter euch lassen, auch wenn es schwer fällt. In alte Schläuche kann kein neuer Wein gefüllt werden. In volle Gefäße kann kein reines Wasser fließen. Löst euch von all dem lächerlichen Kleinkram, von euren Launen, von euren engbegrenzten Anschauungen. Denkt KOSMISCH WEIT, all-liebend, all-verstehend.

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