Erdenleben in Bezug auf sein eigenes Schicksal heftigst durchgebeutelt und für beide, auch für Liesl, einen großen „Sack“ voll Schwierigkeiten bereitgehalten. Zeit für Träume und die Gelegenheit, um diese zu verwirklichen, die hatten weder Liesl noch er. Was war also los mit ihm? Wo war der Gustl, den ich hinter ihren Beschreibungen vermutete? Liesl sagte nicht viel dazu. Auch sie schwieg lange Zeit. Irgendwann bemerkte sie mit trauriger Stimme, dass er sie wohl sehr vermisse und nun der kleine Junge sei, den er immer so liebenswert in dem erwachsenen Mann verborgen hatte. Als Kind, als Mensch und als Mann durfte er nie trotzig oder anderer Meinung sein, seine Mutter habe das nie gestattet. „Nun darf er halt seine wahren Grenzen ausloten und erkennen“, waren Liesls Worte. Ich konnte ihr nur zustimmen, denn Gustl ging nunmehr seinen eigenen Weg. Daher lag es an seiner eigenen freien Willensgestaltung, auf welche Weise er ihn ging und wie er sein Ziel finden wollte oder konnte. Die in der Botschaft erwähnte „Stefanie“ war eine langjährige und gute Freundin der beiden gewesen. Als sie plötzlich und unerwartet starb, traf Gustl sie auf ihrem Weg nach „DRÜBEN“. Stefanie allerdings wollte nicht den geistigen Lernpfad betreten, dieser war ihr zu mühsam, zu einsam, zu unbekannt. Ihr Wille war es, wieder zu inkarnieren und somit erneut einer irdischen Familie anzugehören. Sie wollte unbedingt wieder irgendwo dazugehören. Und da der eigene freie Wille auch das höchste Gut der Seele ist, konnte sie diesen Weg gehen. Ich habe in der Folge nichts mehr von Stefanie oder über sie gehört – sie hat alle Brücken hinter sich abgebrochen. Möglicherweise liegt sie schon wieder als kleines Menschlein in irgendeiner Wiege und strahlt mit Liebe und Freude ein sehr glückliches Elternpaar an. Alles Liebe und mit Liebe alles Glück, kleine Stefanie. Und dann war da noch etwas: Gustl gab nie an, wer von den geistigen Helfern an seiner Seite stand und ihn und all die anderen „Verzweifelten“ betreute. Seine einzige Bezeichnung war „… man sagte mir …“. Diese Tatsache fiel mir allerdings erst auf, als ich diese Zeilen schrieb. Schade, ich hätte sehr gerne gewusst, wer es war und wer es zurzeit ist, der ihn begleitet, denn ich kenne einige der geistigen Helfer sehr gut. Gustl aber legte wenig oder gar keinen Wert auf etwas „Persönliches“ im geistigen Bereich. Zumindest zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Aber, wie wir alle wissen, ist das Versäumte nicht nachzuholen, das gilt und galt auch für mich. ES IST SO.
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