gibt eine Menge Erklärungen für eine ebensolche Menge an Problemen. Jedoch all diese Meinungen und Vorschläge, sie bleiben meist oft nur reine Theorie! Reine Theorie sowohl beim Ratgeber als auch beim Ratsuchenden. Damit will ich sagen: Ein Wissen, von welcher Art auch immer, aus der Theorie in die Praxis umzusetzen – das ist der schwierigste Pfad am Lebensweg. Jeder von uns weiß zum Beispiel, wie wichtig das Lächeln am Morgen ist, für einen selbst und für die Mitmenschen. Aber, wer schafft es in der Tat, am Morgen eines stressigen Arbeitstages ein Lächeln um die Mundwinkeln zu zaubern, nein, viel mehr noch: Es soll auch aus den Augen leuchten! Theoretisch weiß auch ich um die Vorteile des rein positiven Denkens, aber das soll mir mein innerster, ganz persönlicher „Griesgram“ einmal vormachen. Schwierig also, sehr schwierig. Auch für mich! Nun aber weiter mit Gustls Botschaft. Natürlich ist es so, dass ich nicht immer an deiner Seite sein kann – oder darf – speziell dann nicht, wenn ich dich in „guten Händen“ weiß. Das von euch so benannte „Loslassen“ ist ein schwieriger Prozess, weil so demütigend und irgendwie lächerlich. Da lernt man als Mensch Verantwortung für den anderen, den Partner, das Kind zu übernehmen, bekommt es als „Pflicht“ auferlegt (speziell als Ehemann und Familienvater), um dann im Leben nach dem Leben zu erfahren, dass die Menschen diese Verantwortung zum Großteil irreführend ausführen. Verantwortung zu tragen heißt nämlich im Großen und Ganzen für sich selbst verantwortlich zu sein, für sein Selbst und das dazugehörige Umfeld, das aus dieser Verantwortung entsteht. Du und ich – wir beide – haben es am eigenen Selbst, in diesem unserem gemeinsamen Erdenleben erlebt, was es bedeuten kann, jemandem die Verantwortung eines anderen Lebens aufzubürden – es ist ein mörderisches, ein zerstörerisches und ein in die absolute Irre laufendes Verlangen. Es ist ein seelischer Mord am anderen – wenn es so etwas überhaupt gibt, jemals gegeben hat oder geben wird. Und genau aus diesem Grund lerne ich jetzt den Begriff Ver-Ant-Wortung und dessen richtige und wahrhaftige Ziel- und Umsetzung. Das bedeutet für mich nicht viel, außer – dass ich mein gesamtes Wissen in diesem Fall umkrempeln muss. Das, was ich als Verantwortung empfunden habe, sollte ich mit „Liebe“ umsetzen und sie dafür einsetzen. Glaube mir, ich hätte nur mit Vernunft darüber nachdenken müssen und dann wäre ich als Mensch doch noch in das richtige Denkschema gekommen. Jemand anderes in die Verantwortung nehmen bedeutet „Krebs“ für den Menschen, und genau das war mein Problem. (Gustl starb an Krebs, er spricht damit seine Krankheit an). Meine Erdenmutter hat in mir weitergelebt
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