Zeilen aus dem Jenseits

„kopflastig“. Ich musste also nun wirklich sehr bald eine Art der Kommunikation für sie finden – aber welche? Während ich hin und her überlegte, wie ich Liesl und somit auch Gustl helfen könnte, meldete er sich wieder über mich. Gustl beginnt eine praktische Tätigkeit Es gibt so vieles, das ich dir berichten und erzählen möchte, so vieles – aber, wir haben zu wenig Möglichkeiten, dies zu tun! Ich bin zwar sehr oft eingesetzt und habe beinahe „keine Zeit“, aber – ich bin immer (oder fast immer) in deiner Gegenwart. Zurzeit lerne ich, wie man „sterbende Menschen“ nach hier begleitet, ich bin also Begleiter eines begleitenden „Abholers“. Zu diesem Zweck gibt es jede Art von Verkleidungen, damit man von den „Toten“ auch gesehen und „erkannt“ wird. Viele von ihnen aber machen sich nicht einmal die Mühe des „Augenaufmachens“ und sind stur und verstockt. Die könnte ich schütteln – aber das ist sehr streng untersagt – hier, in dieser Situation gilt lediglich der Wille des eben heimgehenden Menschen – na ja! Auch bei Kindern gibt es Unterschiede, aber die meisten freuen sich, dass jemand da ist, und ich durfte schon einige Male als „Kasperl“ oder „Clown“ auftreten – warum sind nicht alle Menschen so vertrauensvoll wie es die Kleinen sein können? Das ist im Augenblick der neueste Stand meiner „himmlischen Lehrausbildung“ und ich weiß jetzt, wie man sich als „Lehrer“ fühlt – keine so leichte Aufgabe. Natürlich habe ich auch dabei sein dürfen, wie die Tante ging – und auch ihr Hund war da! Welche Freude, welche Erleichterung – mich hat sie erst viel später gesehen und dies als selbstverständlich abgetan! Gustl ließ sich also zum „HINÜBER-BEGLEITER“ ausbilden. Sterbende Menschen, Menschen, die bereits einige Minuten klinisch „tot“ waren, sie wissen um das, was nach dem körperlichen Tod geschieht. Sie sehen das Licht oder den Tunnel, der sich aus Licht bildet, sie hören Musik, die so schön, so schwerelos, so engelsgleich ist … das alles kennen wir bereits aus Erzählungen.

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