und gleichmäßig. Geduldig erwarte ich das, was nun geschehen sollte. Da, dort hinten, da ist etwas, da sehe ich etwas, kann es jedoch noch nicht erkennen! Ich bemühe mich, noch genauer dorthin zu sehen, versuche die Schleier wegzudenken. Es wird heller, es wird lichter, es wird deutlicher. Dieses „Es“ lässt mich das als zwei Menschen erkennen, noch etwas unklar, aber es genügt für mich. Ich beginne das Empfinden, die Gefühlswelt dieser beiden zu spüren, selbst zu fühlen. Sie sind ängstlich und halten sich aneinander fest. Ich löse mich aus mir selbst heraus und gehe langsam und vorsichtig auf die beiden zu. „Kann ich etwas für euch tun, braucht ihr Hilfe? Ich kann sicherlich etwas für euch tun, auf jeden Fall!“ Die Worte kommen langsam aber deutlich und klar aus meinem Mund. Ich spreche mit Absicht in einem ruhigen Tonfall, um die beiden Seelen in menschlicher Gestalt nicht auch noch zu erschrecken. Das männliche Wesen schaut mich an und versucht, mich irgendwie zuzuordnen, das weibliche Wesen rückt noch näher, noch dichter an ihn heran, um sich besser schützen zu können. Sie versteckt sich förmlich hinter ihm. Ich spüre die Unsicherheit, die von den beiden ausgeht und bleibe in respektvoller Entfernung vor ihnen stehen. Meine Hände halte ich ihnen ausgestreckt entgegen. Es vergehen sicherlich einige Minuten. Ich warte ruhig und in Geduld auf eine Reaktion der beiden. Und die Reaktion geht von seinem fragenden, sicherer werdenden Augenpaar aus. Da beginne ich zu erzählen: Von ihrer Urenkelin Ulli, dem Ur-Ur-Enkel Mathias, die so sehnsüchtig auf eine Nachricht warten, die voll Liebe an sie denken und sich seit langem große Gedanken und Sorgen um sie machen. Ich berichte auch von einem ihrer Enkelsöhne, Ullis Vater, der zwar nicht an derartige Möglichkeiten glaubt, meines Wissens jedoch auf alle Fälle sehr neugierig ist. Die beiden Seelen hören mir aufmerksam zu und ich erkenne an ihnen deutlich die Entspannung, die auf meine Worte folgt. Ein kleinwinziger Funke Freude leuchtet in den Augen des männlichen Wesens auf, als er mir endlich mein bereits vorhandenes Wissen bestätigt: „Mein Name ist Aloys, sie heißt Teresa, sie ist meine Frau und wir sind schon sehr lange hier“. Aber da ist doch nichts, ihr seid im „Nirgendwo“ und da sind auch keine anderen! Wollt ihr wirklich für alle Ewigkeit hier allein bleiben oder wollt ihr in eine freundlichere, schöne Gegend? Meine Fragen kommen immer noch vorsichtig, sanft, aber doch sehr präzise. Ich will die beiden von hier wegbringen, dorthin bringen, wo sie hingehören.
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