bringe das für euch in Ordnung.“ Nach diesen hoffentlich überzeugenden Worten verlässt mich die dazugehörige Energie und ich sitzewieder bewusst in meinem Lehnsessel. „Na servas, da hab’ ich mir was Schönes angefangen. Und bitte meine Liebe, wie soll das gehen?“ Ich liebe meine Selbstgespräche, sie holen mich immer wieder in meine Gegenwart zurück. Blitzschnell berichte ich Ulli das „Geschehene“ und frage sie gleichzeitig, welche Idee sie zu diesem Fall habe. „Keine“, ist ihr rasche und trockene Antwort. Zumindest jedoch ist sie genauso tief betroffen wie ich. Und das ist immerhin schon etwas! Der Anblick von Teresa und Aloys, ihr enges Aneinander kauern, ihre trostlose Traurigkeit, die Leere ihrer unmittelbaren Umgebung – all das geht mir in den folgenden Tagen nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe immer wieder das Gefühl, zwei hoffnungsvolle Augenpaare aus der anderen Welt folgen mir mit ihren Blicken: Du hast uns ein Versprechen gegeben … Mein Wissen ist, dass bewusst gegebene Versprechen eingehalten werden müssen, da durch sie eine bestimmte Energie geformt wird. Es gibt für mich also keine Ausrede, kein „sich um das Versprechen herumdrücken“, kein „auf das Versprechen vergessen“. Und da das so ist, wie ich es versprochen habe, gehe ich auf die Suche nach entsprechenden Möglichkeiten. Ich will diesen beiden Seelen, will Aloys und Teresa helfen, will ihnen den Beweis erbringen, dass sich doch etwas in meiner Zeit auch für sie geändert hat. Alles, was auch immer ich zu tun gedenke, es muss ihrem Glauben entsprechen, muss für die beiden das Richtige sein. Also muss ich zuerst einmal in Erfahrung bringen, was damals, was ihnen 1943 zugestoßen ist, was mit beiden wirklich geschehen ist. Warum es geschehen ist, dass sie die Selbstverständlichkeit einer kirchlichen Bestattung und die dazugehörigen Rituale nicht erhalten haben. Und da ich ein Nachkriegskind bin, muss ich wohl noch einmal mit Aloys und Teresa reden. Ich muss mich mit ihnen in Verbindung setzen und sie bitten, mir die ganze Tragweite dieses Geschehens und die dazugehörigen Folgen mitzuteilen. Diesmal fällt es mir schon um vieles leichter, mit den beiden Kontakt aufzunehmen. Sie sind zwar immer noch sehr ängstlich, aber sie sind bereit, mir ihre Geschichte zu erzählen. Das heißt, Aloys spricht mit mir, Teresa schweigt dazu, signalisiert jedoch deutlich ihre Zustimmung.
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