Zeilen aus dem Jenseits

Gegenwart zurück. Nein, sie „müssen“ nicht, es gibt kein „MUSS“ im mentalen Bereich. Dessen bin ich mir felsenfest und absolut sicher. Aber – und jetzt schleicht sich dieses „aber“ in meine Gedanken – es geschieht doch immer das, was wir wirklich „wollen“! Also gibt es einen Grund, warum sich Aloys und Teresa an ihrem „Nichts“ festhalten, und dieser Grund hat etwas mit ihrem Gottesbegriff zu tun. Jetzt erkenne ich endlich die Verbindung zwischen dem Menschsein der beiden und ihrem gegenwärtigen Seelenzustand. Irgendjemand hat diesen beiden Menschen erzählt, was GOTT von ihnen erwartet, ja sogar verlangt. Dieser Jemand hat für sie den Gottesbegriff so personifiziert, dass sie so fest an seine Wahrheit glauben, wie man es bei einem einerseits geliebten und andererseits gefürchteten „Oberhirten“ tut. Dieses Wissen hat sich in ihrem Verstand als Menschen breitgemacht, manifestiert und ist bis in ihre Seelen gedrungen. Dieses GOTT WILL, GOTT VERLANGT, GOTT BE- und VERURTEILT. Im Endeffekt ist ihre Gottesvorstellung gnadenlos und unbarmherzig, wenn seine Erdenkinder nicht nach seinen Regeln handeln und leben. Das gilt für die Zeit des Lebens als Menschen und ebenso für die zeitlose Zeit nach dem körperlichen Tod. Das also glauben Aloys und Teresa, das ist ihre gegenwärtige Situation. Erleichtert atme ich auf, ähnliche Zustände habe ich schon des Öfteren erlebt, wenn ich mit Verstorbenen Kontakt aufnehme. Doch noch nie hat mich etwas so sehr in dieser Beziehung berührt wie das Schicksal von Ullis Urgroßeltern. Mit dem personifizierten Gottesbegriff habe ich selbst große Erfahrung, er ist mir sehr vertraut. In meiner Kindheit und frühen Jugend habe auch ich meinen „lieben Gott“ als liebevollen, verständnisvollen Freund gesehen, ja, er war sogar der Vater für mich, den ich nie hatte. Alle meine Sorgen, alle meine Probleme habe ich ihm anvertraut, habe zu ihm gesprochen und auch jeweils die für mich richtige Antwort erhalten. Immer dann, wenn ich mit meinem „Erwachsenwerden“ Schwierigkeiten erleben musste, hat ER gewusst, wie ich mich fühlte, was in mir vorging. Ich habe genau gewusst, dass MEIN LIEBER GOTT stets für mich „da“ war, wenn mir die Last des Lebens einfach zu schwer und zu viel wurde. ER hatte stets eine Lösung für meine Probleme bereit – darauf habe ich mich einfach verlassen. Allerdings gab mir meine Mutter ein Sprichwort mit auf meinen Lebensweg: Hilf dir selbst, dann hilft dir GOTT! Wie es geschehen ist, dass ich stets die benötigte Hilfe im Leben bekommen habe, wusste ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Heute weiß ich, dass die Freisetzung des eigenen Willens im GÖTTLICHEN SINN sehr viel damit zu tun

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