Der Termin wird festgesetzt. Susanna, Ulli und ich werden bei der Messe anwesend sein. Ich löse somit den ersten Teil meines Versprechens mit Hilfe der katholischen Kirche ein. Dank auf jeden Fall an alle, die da „mitgeholfen“ haben. Ein herzliches, befreiendes „Danke“ an die geistige Welt und ihre Helfer. Ich habe den ersten Schritt getan auf der Suche nach Hilfe für zwei verzweifelte Seelen, die Verwirklichung hat sich von selbst ergeben. Wieder fallen mir die Worte meiner Mutter ein … Ulli, Susanna und ich sitzen auf einer engen Bank in einer kleinen Kirche am Stadtrand von Wien. Der freundliche alte Pfarrer, Susannas Vertrauter, beginnt mit der Messe. Er macht das ganze wunderbar und bittet Aloys und Teresa um Vergebung für das, was ihnen als Menschen angetan worden ist. Er bittet sie um Verständnis dafür, dass es damals derartig grausame Vorkommnisse gegeben hat, dass die dazugehörigen Menschen offensichtlich nicht wussten, was sie getan haben. Hass und Gewalt hatten eine überwältigende Macht und forderten unzählige Opfer. Während der Pfarrer eine ganze Messe liest, hat er viele gute Worte für die beiden Verstorbenen, die Opfer eines der grausamsten Kapitel der unmittelbaren Vergangenheit. Seine Stimme ist leise, die Worte kommen liebevoll von seinen Lippen. Ich bin so gerührt, dass mir die Tränen aus den Augen laufen, während ich nach „oben“ schaue. Da sehe ich eine helle, weite, leuchtende Gestalt auf Aloys und Teresa zukommen, strahlendes Licht überflutet die kleine Kirche. Immer heller wird es in dem Raum. Eine Wolke von Liebe, von allumfassender Liebe hüllt die beiden Seelen ein und trägt sie wie auf Engelsflügeln weg. Ich halte wie berauscht den Atem an, mein Herz beginnt wie wahnsinnig zu klopfen, ich werde Zeugin eines GÖTTLICHEN Vorganges von überwältigender Liebe. Das „Nirgendwo“ zweier verzweifelter Seelen löst sich mit einem Mal im strahlenden Licht für immer auf. Zurück bleiben wir Menschen, ahnend und wissend um die Gnade aus der Barmherzigkeit der GÖTTLICHKEIT. Ich habe das Empfinden, in eine Wolke von Glücksgefühl eingehüllt zu sein. Das eben Geschehene ist wahrlich der Stoff, aus dem Wunder wirken! Versprechen Nr. 1 ist somit eingelöst, der Alltag hat mich wieder. Jetzt geht es an die Erfüllung des nächsten Versprechens. Ich benötige eine Grabstelle, eine Gedenkstätte für Aloys und Teresa. Aber woher diese nehmen? Hätte ich ein Familiengrab, dann würde ich…aber alle „Hätten und Würden“ sind sinnlos, da ich kein wirklich geeignetes Familiengrab zur Verfügung habe. Wieder gibt es einen „rettenden Engel“ namens Susanna, die mir ihr Familiengrab anbietet. Dankbar nimmt Ulli dieses Angebot an. Ich freue mich natürlich und fühle mich mit einem Male sehr erleichtert. Meine Versprechen erweisen sich alles andere
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3