Zeilen aus dem Jenseits

Egoist und habe dich in meine eigene Verzweiflung mit hineingerissen. Allein aus dem Grund, weil ich mein eigenes Leben nicht leben konnte. Ich habe dich im Stich gelassen – das werde ich mir nie verzeihen! Meine Bitte an dich ist: Steige aus dieser Verzweiflung endlich aus und gib sie mit der Traurigkeit an mich zurück. Eines muss dir bewusst sein: Die Strafe für meine Tat ist die grausamste – ich habe sie mir selbst auferlegt. Ab dem heutigen Tag darf ich in deiner Nähe und an deiner Seite „weiterleben“. Aber ich darf dich weder berühren noch mit dir sprechen – das ist Reue und Buße in einem, und es genügt, um unendlich weh zu tun! Bitte verzeih mir! Es gibt nämlich eine ganz, ganz kleine Hoffnung für mich: Deine Liebe. Deine absolute Liebe zu mir, die alles vergibt, alles verzeiht, weil sie alles versteht. Das wäre, das ist meine Rettung… Beim Schreiben dieser Botschaft war damals auch in mir alles „grau in grau“ und absolut trostlos. Ich habe die Verzweiflung und die Trauer Marthas gespürt und miterlebt: Ein Gefühl in endloser Einsamkeit zu ersticken, grauenvoll und entsetzlich. Es ist mir bis zum heutigen Tag nicht bekannt, ob ich Martha, der betroffenen Hinterbliebenen, mit der geschriebenen Botschaft, dem geschriebenen „Hilfeschrei“ ihres toten Mannes helfen konnte – ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass es eine große Hilfe gibt: Nämlich die, sich um das „Warum“ zu fragen, dieses große „WARUM“, das da Schicksal heißt und dem das Karma zugrunde liegt. Dieses Wissen bringt die Wahrheit ans Tageslicht und in jedes Bewusstsein, eben die Erkenntnis um das „Warum“, die Antwort auf die Frage „warum“. Wer auf die Suche nach dieser Antwort geht, der wird sie auch finden. Ganz gleich, welchen Weg er dazu einschlägt. Die Wahrheit liegt im Ziel eines jeden Menschen. Meine Freundin Liesl würde dazu nur sagen: „Gleich, welchen Weg ihr zu gehen bereit seid. Hauptsache: IHR GEHT!“

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3