Zeilen aus dem Jenseits

was denn bloß? Hier gibt es nichts zu tun – jetzt lacht er schon wieder. Viele, viele Fragen, fast keine Antworten. Er sagt, es gibt sie, man muss sie nur finden. Also geh ich jetzt auf die Suche nach dem Sinn meines verstorbenen Lebens ohne tot zu sein – ist eben doch ein SCHWACHSINN! Aber ich liebe dich immer noch, wenn auch jetzt wie ein Kinogeher vor der Leinwand. Karl Ich legte den Kugelschreiber zur Seite und las gemeinsam mit Maria die Botschaft durch. Karl war also auf einer Lern-Ebene gelandet oder angekommen und war im Begriffe, das zu tun, was für ihn und all die anderen – auf seiner Wissensstufe – das Wichtigste war: Die Sinnhaftigkeit des eben zu Ende gegangenen irdischen Lebens zu erkennen. Ein großer Schritt nach vorne, den er ohne seinen Helfer niemals so schnell erreicht hätte. Mir wurde bewusst, wie hilflos und unsicher Karl sich in seiner neuen „Welt“ bewegte – ich spürte es aus jedem Satz, den ich zu Papier brachte. Seine anfängliche „Rebellion“ war zu ein wenig „Demut“ geworden, er hatte die Problematik seines gegenwärtigen Zustandes genauestens erkannt. Sein irdisch-materieller „Sturschädel“ – er zerbrach an der gütigen Überlegenheit, an der Ruhe und Selbstverständlichkeit seines geistigen Begleiters. Karl hatte Vertrauen in seine Situation bekommen – auch blitzte da ein wenig Neugier aus seinen Worten! Unsicherheit gepaart mit Neugier – das ist der Stoff, mit dem man „Berge versetzen kann“ – wenn man es will! Und Karl „wollte“! Ein geistiger Helfer gibt Auskunft Es vergingen einige Erdentage – Karl klopfte nicht bei mir an. Ich verspürte eine andere, eine eigenartige Schwingung: Schwierig und sehr schmerzhaft. Maria ging es ebenfalls nicht gut, sie fühlte sich so benommen und betroffen wie unmittelbar nach Karls Tod. Was war geschehen? Was war los mit Karl? Verlieren konnte ich ihn nicht, das wusste ich aus vielen anderen Erfahrungen – aber wo war er, was erlebte er gerade jetzt oder – besser gesagt – was geschah mit ihm? Viele Fragen, doch es kamen keine Antworten. Ich wusste aus meiner Arbeit mit Verstorbenen, dass viele von ihnen ihren eigenen Tod, ihren „Hinübergang“ nicht bewusst erlebten – dafür gab und gibt es vielerlei Gründe. Auch für Karl war es eine unbemerkte Situation gewesen, da es im Schlaf im Krankenhaus geschah. Als er „DRÜBEN aufwachte“, befand er sich bereits wieder in einem Spital, wenn auch von besonderer Art.

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