angenommen. Was würde er nun weiter tun? Herzallerliebstes Haserl! Glaube mir, es ist gar nicht so leicht, in den „himmlischen Gefilden“ zu leben, weil sie im Prinzip gar nicht so himmlisch sind. Im Gegenteil! Er – du weißt, mein Freund – nein, er ist mein Helfer, aber nun ist er mein Freund – meint, dass es keine „himmlischen Gefilde“ gibt, sondern nur eben positive Gegenden zum Erholen und Ausruhen, denn jeder braucht Entspannung, wenn er von der Erde kommt. So gesehen ist das ein „mörderischer Planet“, weil man wie in einer riesigen Zelle sitzt. Man kann eigentlich nicht hinaus, weil man das nicht weiß, dass es ein Hinaus gibt. Er sagt: DU WEISST ES! Nun, er hat eigentlich in vielen Dingen recht, außerdem kennt er dich viel besser als ich, denn er kennt und liebt deine Seele. Ich liebe dich auch, aber, wo sitzt die Seele? Er sagt, schau in die Augen eines Menschen – dort sitzt die Seele! Ich weiß, dass du ständig dich mit einem schlechten Gewissen behaftest, aber: Das brauchst du nicht. Deine Seelenaugen sind lieb und sauber, deine Menschenaugen können sehr zornig sein – er sagt, das ist schon richtig, denn die Erde ist zum Lernen der eigenen Grenzen da. Ich verstehe das noch nicht so recht, aber er sagt, es wird schon kommen. Er ist jetzt mein Freund und gemeinsam haben wir einen langen Ausflug gemacht in die Umgebung. Es war wunderschön und so ruhig und voll harmonisch. Ich habe viele Bekannte getroffen – auch in Begleitung von „Lichtgestalten“ – manche waren noch krank, viele waren gelb und grün im Gesicht – er sagt, der Ausdruck in diesen Gesichtern ist das Spiegelbild des eben zu Ende gegangenen Lebens. Ich bin froh, keinen Spiegel zu haben, wer weiß, wie ich aussehe! Ich wollte dich gerne begleiten, aber es ist mir nicht gestattet worden – du warst wieder zu sehr in Erinnerung gefallen – das darfst du nicht. Der Ring der Trauer um dich macht dich unsichtbar, es ist so schwer, zu dir dann durchzudringen. Bitte, versteh mich, ich weiß, dass das sehr egoistisch ist, aber ich wäre gerne öfter bei dir. Jetzt habe ich begriffen, was du immer gemeint hast mit deinen Worten, und ich bin froh, dass du sie gesagt hast. Sie sind hier aufgeschrieben, jedes einzelne, und ich kann sie jetzt lesen. Ich bin auf einmal ganz ruhig geworden, mein
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