Zeilen aus dem Jenseits

zeigte mir, dass er seine Seelenschwingung auch akzeptierte. Gut so, denn dann würde er auch weiterhin mit mir in Verbindung bleiben. Jedes Medium ist berechtigt, seine „geistigen Freunde“ selbst auszusuchen, was ich auch tue. Das bedeutet, dass ich erst ab einer bestimmten „Ebene“ meine Fähigkeiten zur Verfügung stelle. Ich verlange eine bestimmte Wissensgrundlage und ein ordentliches Benehmen. Mit Wesen aus den „tiefer gelegenen“ astralen Bereichen gebe ich mich nicht ab, ich habe früher schon sehr ungute Erfahrungen damit gemacht. Aber – Gott sei Dank – gibt es auch mediale Menschen, die mit solchen Wesenheiten Verbindung aufnehmen und sich deren Hass, Zorn, Gemeinheiten und Wutausbrüchen aussetzen. Diese Wesen haben alle ihre irdischen, negativen Charaktereigenschaften mitgenommen und toben sich nun aus, denn sie haben außer ihrem Frust nichts – nur sich selbst. Wenn Karl dort angekommen wäre, hätte ich ihn nie kennengelernt. Unter vielen Menschen herrscht ein großes Fehlwissen. Da wird doch in der Tat angenommen, dass mit dem Tod alles Irdische vorbei sei und man wie ein Engel in den Himmel komme – man sei ja seiner Sünden ledig, dafür sorge ja der Glaube…nein, das ist ein großer, ein riesengroßer Irrtum! Jeder von uns – gleich welchen Glaubens, gleich welcher Religion – kommt in der Art „DRÜBEN“ an, in der er als Mensch gelebt hat – mit all seinen Schwächen, Eigenheiten und mit seiner soeben zu Ende gegangenen Vergangenheit! Die Reue auf dem Sterbebett, die Beichte und die Buße – wenn sie in Aufrichtigkeit getan werden – gelten lediglich als positive Begleiterscheinung. Diese allerdings kann „DRÜBEN“ als sehr helfend empfunden werden – in „Engel“ verwandeln sie jedoch keinen von uns. Und – wie wir bereits von Karl wissen – auch der Himmel ist nicht der, den wir gerne hätten. Aber – auch diese Vorstellungs- und Gedankenwelt ist die persönliche Angelegenheit eines jeden Menschen. Es besteht ja für jeden von uns die Gegebenheit des „freien, eigenen Willens“. Aber nun wieder zu Maria und ihren persönlichen Belangen. Ihr Zustand, ihre seelische Verfassung – die machte mir Kopfzerbrechen. Anfangs dachte ich, sie wäre seelisch stabil und gefestigt – dem war jedoch nicht so. Sie war nicht imstande, ihre Trauer abzulegen und ein Leben ohne Karl aufzunehmen. Sie weinte sehr viel und – wenn sie es gekonnt hätte – wäre sie am liebsten nach „DRÜBEN“ geeilt, um ihn zurückzuholen. Da halfen weder Vernunft noch Wissen – sie wollte ihn „wiederhaben“! Sie hatte Sehnsucht, schlicht und einfach nur Sehnsucht. Und das traf mich bis in meine Seele – ich wusste und weiß es bis heute: Sehnsucht tut entsetzlich weh!

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