Eines Tages fragte ihn Liesl nach der Welt, in der er sich befinde. Darauf gab er keine großartige Antwort, denn: Er befand sich ja immer noch in Liesls „Welt“. Er habe ihr bei der Hochzeit versprochen: „Bis dass der Tod uns scheidet“. Und da sie noch am Leben war, und er sich absolut nicht „tot“ fühlte, war er, wie auch auf Erden, ihr ständiger Begleiter. Liesl war das absolut nicht recht. Sie wollte viel mehr von „DRÜBEN“ wissen, sie wollte ihre Zukunft etwas genauer kennenlernen! Nach einigem „Hin und Her“ erklärte Gustl sich endlich bereit, die Welt von DRÜBEN näher in Augenschein zu nehmen. Na, das war doch schon etwas! Seit diesem Zeitpunkt berichtete er konkret aus seiner unmittelbaren Umgebung. Da waren ebensolche Seelenwesen wie er, er hatte guten Kontakt mit ihnen, das hieß, dass er auch Gesprächspartner gefunden hatte. Es blieb nicht aus, dass Gustl in der Folge nicht mehr ausschließlich bei Liesl war, einige Male konnte auch ich ihn nicht erreichen. „Er sei auf Reisen“, kam die Auskunft von „DRÜBEN“, und Reisende soll man nicht zurückbeordern, sie würden sich von selbst melden. Nun, das war mir bekannt, denn nun begann wieder meine Schreibarbeit. Berichte aus der geistigen Welt schreibe ich gerne nieder, dies ist für mich der einfachste und direkteste Weg. Nun, was bedeutet es, wenn ein Verstorbener „auf Reisen“ ist und deshalb nicht erreichbar. Ich weiß aus meinen praktischen Erfahrungen mit diesen Wesen, dass diese „Reisen“ im Großen und Ganzen reine Schulungen auf geistigem Gebiet sind. Die „Reisenden“ kehren in den meisten Fällen mit einem neuen, teils großen Wissen zurück und melden sich tatsächlich sehr schnell, um das Erlernte oder Erkannte zu berichten oder zu beschreiben. Gustl war ein ebensolcher „Reisender“ geworden und daher des Öfteren nicht für uns erreichbar. Lediglich der Zeitbegriff war für mich sehr indifferent, denn so manches Mal dauerte es tatsächlich nur einige Erdentage, bis sich Gustl wieder meldete. Seine „Reisen“ waren also von relativ kurzer Dauer. „Also“, sagte ich zu Liesl, „schnellstens nach Hause und an den Schreibtisch“. Da Liesl mich und meine Arbeit gut kannte, war sie auch sofort einverstanden. Gustl diktiert mir seine 1. Botschaft Gustl „klopfte“ nicht bei mir an. Er war einfach da und ich wusste, in diesem Moment wollte er eine Mitteilung machen. Ich denke, zu diesem Zeitpunkt war er sogar heilfroh, mich als Medium benützen zu können, denn seine Berichte waren in der Folge nicht nur interessant und spannend, so manches, das ich zu
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