Einleitung - Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes - Seine Gesetze und sein Zweck

- 11 - Greber widmete sich nun zunächst verstärkt seinem Hilfsbund. Daneben hielt er weiterhin seine medialen Zusammenkünfte ab. Dabei war er aber immer noch katholischer Priester, zwar ohne Pfarrei, aber doch nicht in den Laienstand zurückversetzt. Wie für jeden Katholiken galt damit auch für ihn weiterhin das Spritismus-Verbot von 1917. Auf die Dauer wären ihm also erneute Schwierigkeiten mit der katholischen Kirche nicht erspart geblieben. • Daher rieten ihm die Geistwesen zur Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Sie erfolgte 1929, und zwar formal zunächst besuchsweise. Greber ließ sich zuerst in New York nieder und wohnte dort bei einer deutschen Familie Niemann (1, S. 50). Diese Familie war religionslos. Greber erzählte ihr aber von seinen Besuchen und Erlebnissen bei spiritistischen Versammlungen und Gottesdiensten, denen er in New York beiwohnte. Diese Gemeinschaften haben sich in Amerika wie auch in England zumeist die Bezeichnung "Kirche" zugelegt. Herr Niemann hielt das Geschehene dort für Schwindel und Geldmacherei. Aus Neugierde entschloß er sich aber doch eines Abends, zu solch einer Versammlung mitzugehen. Wie jedem der in der Kirche Anwesenden wurde auch ihm eine mediale Botschaft mitgeteilt. Obwohl Herr Niemann für das Medium dort völlig unbekannt war, traf das ihm Gesagte in allen Teilen zu. Darüber hinaus wurde ihm aber auch noch gesagt, daß er selbst eine große mediale Veranlagung habe, die er weiter ausbilden möge. Zusammen mit Johannes Greber veranstaltete nun Familie Niemann in ihrer Wohnung abendliche Gottesdienste, in denen sich die Ausbildung von Herrn Niemann zum Medium in gleicher Weise vollzog, wie es Greber bereits in Kell mit den Brüdern Gasber erlebt hatte. Zunächst entwickelte sich Herr Niemann zu einem Schreibmedium, wobei er allerdings im Zustand der Volltrance schrieb. Später entwickelte er sich auch zu einem Sprechmedium. Nach einiger Zeit zeigten sich ebenfalls bei Frau Niemann mediale Eigenschaften, wobei sie ein Inspirationsmedium wurde, das in Halbtrance eingegebene Botschaften niederschrieb. Pastor Greber berichtet über die Entwicklung (1, S. 52): "Die Ausbildung dieser beiden Medien ging von Woche zu Woche weiter. Herr Niemann schrieb noch eine kurze Zeit, dann aber begann seine Ausbildung zum 'Sprechmedium' mit all den äußeren Erscheinungen, die ich bei dem Sprechmedium in meiner früheren Pfarrei erlebt hatte. Der Geist, der durch ihn sprach, kam stets mit dem Gruß: 'Der Friede Gottes sei mit euch!'" Neben der Beobachtung der medialen Ausbildung der Familie Niemann studierte Greber in den USA auch weitere Medien und berichtet darüber (1, S. 49): "Hier ist der Spritismus weit verbreitet unter der Bezeichnung "Spiritualismus". Überall bestehen sogenannte "Spiritualistische Kirchen". Ich benutzte nun zunächst die Gelegenheit, die Handhabung des "Spiritismus" in diesen Kirchen kennenzulernen. Zu diesem Zweck besuchte ich eine Anzahl spiritistischer Gottesdienste. Da fand ich leider bestätigt, was mir so oft durch die Medien in Deutschland gesagt worden war, die mich immer wieder darauf hingewiesen hatten, daß die guten Geister Gottes überall da fernbleiben, wo es sich bei den Teilnehmern an spiritistischen Versammlungen mehr um irdische Zwecke handele, als um ein inneres Fortschreiten auf dem Wege zu Gott. • Wo die materiellen Gesichtspunkte vorherrschten, stellte sich die niedere Geisterwelt ein. Es fehle dann jede Kontrolle der Geister. Solche Versammlungen seien dann der Tummelplatz jener Geistwesen, die sich in den niederen Sphären befänden, ohne deshalb gerade zu den ausgesprochen bösen Geistern zu gehören. Meistens seien es verstorbene Angehörige, Freunde und Bekannte der Versammlungsteilnehmer, die im Jenseits selbst noch nicht weit fortgeschritten seien und denen daher die irdischen Anliegen ihrer menschlichen Hinterbliebenen mehr am Herzen lägen, als deren geistiges Vorankommen. Solche Versammlungen seien dann kein Gottesdienst mehr, sondern eher Auskunftsstellen für rein irdische Fragen und Anliegen und näherten sich in sehr bedenklicher Weise dem, was bei dem heidnischen Götzendienst sich abspielte. Denn die Anziehungskraft des heidnischen Götzendienstes bestehe gerade darin, daß die Menschen durch die bei dem Götzendienst tätigen Medien über ihr irdisches Fortkommen und ihre irdische Zukunft Auskunft erhoffen.

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