Kapitel 2.1: Die Gesetze im Verkehr der Geister mit der matriellen Schöpfung

- 18 - materiellen Wesen das dazu erforderliche irdische Od bis zu einem ihrem Zwecke entsprechenden Grad verdichten. • Große Hemmnisse bilden bei solchen Odverdichtungen die Wärme und das Licht. Daß Wärme dabei hinderlich ist, wird dir ohne weiteres klarsein. Denn Wärme dehnt aus und löst auf. Daß auch das Licht bei der Odverdichtung ein Hindernis bilden kann, vermagst du wenigstens zu ahnen, wenn ich dich an die Dunkelkammer erinnere, die ihr für die Entwicklung eurer fotografischen Platten benötigt. Eine Odverdichtung bei Wärme und hellem Tageslicht ist zwar n i c h t u n m ö g l i c h, aber sie erfordert eine so große Odmenge, wie sie nur in den allerseltensten Fällen der Geisterwelt zur Verfügung steht, um den Menschen Mitteilungen zu machen. Sonst für die Schöpfung und zur Ausführung eines besonderen Auftrages Gottes steht der guten Geisterwelt die Odkraft in unbeschränkter Menge und Stärke zur Verfügung. Es ist daher sehr töricht und ein Zeichen eurer großen Unwissenheit in diesen Dingen, wenn ihr darüber spottet, daß manche spiritistischen Phänomene nur im Dunkeln gelingen. Auch viele eurer Gelehrten behaupten, die Dunkelheit werde nur deswegen gewählt, damit man die 'spiritistischen Betrügereien' nicht so leicht sehen könne. Mit demselben Recht müßte man auch von dem Fotografen verlangen, daß er seine Platten bei hellem Tageslicht anstatt in der Dunkelkammer entwickelt, und ihn für einen Betrüger halten, wenn er die Entwicklung der fotografischen Platten nur im Dunkeln fertigbringt. Daß die Arbeit der Geisterwelt nach denselben Gesetzen vor sich geht, die für euer irdisches Handeln gelten, ist leider fast allen unbekannt. Auf dem Wege der Auflösung und Wiederverdichtung der Materie erfolgt auch die dem leiblichen Auge unsichtbare und eurem menschlichen Verstand so unbegreiflich erscheinende Nahrungszufuhr, die man ' O d s p e i s u n g ' nennen könnte. Es hat nämlich zu allen Zeiten Menschen gegeben, die keine Nahrung zu sich nahmen und doch am Leben blieben. Bei ihnen wird die Nahrungsaufnahme auf geistigem Wege bewirkt. • Die Geisterwelt löst Speise in Od auf und bringt sie in diesem Odzustand in die Verdauungsorgane. Dort wir die Odspeise zur materiellen Nahrung verdichtet und verdaut. Darum haben auch jene Personen, von denen ihr meint, sie seien ohne jede Nahrung, ganz normale Körperentleerungen, als wenn sie materielle Speise zu sich nähmen. Diese Art der Ernährung tritt bei den betreffenden Personen stets im Zusammenhang mit anderen Wirkungen der Geisterwelt auf. Sie ist nicht Selbstzweck, sondern ein Glied in der Kette von Geschehnissen, die einem höheren Zweck dienen sollen. Aus dem, was ich dir bis jetzt erklärt habe, wirst du von selbst den Schluß ziehen können, daß eine hinreichende Odkraft d i e V o r b e d i n g u n g für jede Arbeit ist, die von geistigen Wesen an irdischen Geschöpfen in einer für eure Sinne wahrnehmbaren Weise geleistet wird. • Die Odkraft ist der Betriebsstoff in der ganzen Schöpfung Gottes. Auch in der irdischen Werkstätte der Geister. Nun erhebt sich von selbst die Frage: Woher nehmen die Geistwesen die Odkraft, die sie für ihren Verkehr mit den irdischen Geschöpfen benötigen? Zunächst könntest du auf den Gedanken kommen, es genüge den Geistern, die eigene Odkraft für ihre Arbeit an der Materie. Das ist jedoch nicht der Fall. Denn die Geistwesen haben ihre Odkraft für die eigenen Lebensfunktionen und ihre in der Geisterwelt zu leistende Arbeit nötig. Vor allem aber ist das Od der höheren Geisterwelt viel zu fein und rein, als daß es mit dem ganz anders gearteten Od der irdischen Wesen eine Verbindung eingehen könnte. So habt ja auch ihr manche feinen Stoffe, die ihr nicht mit gröberen Stoffen zu einer einheitlichen Mischung vereinigen könnt.

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