Kapitel 2.1: Die Gesetze im Verkehr der Geister mit der matriellen Schöpfung

- 19 - Daraus folgt, daß die Geisterwelt zu ihrer irdischen Arbeit dasjenige Od nehmen muß, das zu dem irdischen Od p a ß t . Und das findet sie in der Regel bei den irdischen Wesen, in deren Bereich sie ihre Arbeit zu leisten hat. Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien sind daher die Odquellen, denen die Geister den erforderlichen Betriebsstoff entnehmen. Diese Lieferanten des Od bezeichnet ihr mit dem Namen 'Medien'. • Irdische Wesen, die genügend Odkraft abgeben können, werden 'medial' genannt. In geringem Maße sind alle materiellen Geschöpfe medial. Denn alle besitzen Odkraft und vermögen auch etwas davon abzugeben. Aber bei den meisten ist die Abgabefähigkeit so gering, daß sie als Odquelle für die Betätigung der Geisterwelt nicht in Frage kommen. Doch auch die an und für sich ausreichende Odkraft der 'Medien' ist in vielen Fällen nicht sofort verwendbar. Sie muß in allen Fällen, in denen sie der 'höheren Geisterwelt' als Betriebsstoff dienen soll, vorher gereinigt, gewissermaßen 'filtriert' werden. Auch bei euren irdischen Stoffen ist nicht selten eine solche 'Filtrierung' nötig, bevor ihr sie verwenden könnt. • Die niedere Geisterwelt braucht freilich eine Reinigung des Od der Medien n i c h t vorzunehmen. Denn j e u n r e i n e r das Od ist, u m s o b e s s e r paßt es zu dem Od dieser Geister. Darum ist es für sie auch viel leichter, die Medien für ihre Zwecke zu gebrauchen, und sie kommen damit viel schneller zum Ziel als die hohen Geister. Die Belehrungen, die ich dir nun noch über die V e r w e n d u n g d e r O d k r a f t geben möchte, könntest du eigentlich aus den bisherigen Ausführungen durch folgerichtiges Denken von selbst finden. Es handelt sich nämlich um die Beantwortung der Frage: Auf welche Weise verwendet die Geisterwelt das irdische Od für die bei den materiellen Wesen zu leistende Arbeit? Die beste und kürzeste Antwort auf dieser Frage wäre folgende: • In derselben Weise, wie dein eigener Geist sich der materiellen Glieder deines Leibes bedienen muß, um sinnlich wahrnehmbare Betätigungen auszuführen, muß auch der k ö r p e r l o s e Geist in den meisten Fällen sich materielle Glieder s c h a f f e n , um derartige Betätigungen zu ermöglichen. Das erreicht er dadurch, daß er seine geistigen Glieder mit dem den Medien e n t n o mm e n e n und entsprechend verdichteten Od umkleidet.1 Wenn dein eigener Geist einen materiellen Gegenstand anfassen will, dann kann er das mit deiner materiellen Hand. Deine körperliche Hand ist aber in Wirklichkeit nichts anderes als die Hülle der durch Verdichtung des irdischen Od materialisierten Hand deines Geistes. • Wenn also ein k ö r p e r l o s e r Geist denselben materiellen Gegenstand anfassen will, dann muß er seine Geisterhand zuerst durch Verdichtung des ihm zur Verfügung stehenden irdischen Od materialisieren. Einen anderen Weg gibt es für ihn nicht. Die Materialisation braucht selbstverständlich nicht so stark zu sein wie die deiner leiblichen Hand. Auch nicht einmal so stark, daß sie für euer leibliches Auge sichtbar ist, aber doch so stark, daß der materielle Gegenstand damit angefaßt werden kann. Reicht das vorhandene Od zu einer solchen Verdichtung nicht aus, so kann der fremde Geist den materiellen Gegenstand ebensowenig anfassen wie du es könntest, wenn dir die leiblichen Arme und Hände abgehauen wären. Allerdings kann der Geist den materiellen Gegenstand auch ohne Materialisierung seiner Geisterhand anfassen und fortbewegen, wenn er den Gegenstand zuerst in Od auflöst. Denn eine in Od verwandelte, also vergeistigte Materie ist für den körperlosen Geist ohne weiteres zugänglich. Ohne vorherige Auflösung in Od kann aber der materielle Gegenstand von dem körperlosen Geist nur dann angefaßt werden, wenn er seine Geisterhand materialisiert. Denn Gleiches kann nur mit Gleichem angefaßt werden. 1 Siehe dazu die Broschüren über Materialisationen, von Prof. Dr. W. Schiebeler.

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