Kapitel 2.1: Die Gesetze im Verkehr der Geister mit der matriellen Schöpfung

- 24 - Du wunderst dich über diese Erklärung der in der Bibel berichteten Vorgänge. Sie scheinen dir wohl allzu irdisch und materiell zu sein. Doch es ist die Wahrheit und für dich ein neuer Beweis für die Allgemeingültigkeit der von Gott geschaffenen Gesetze, denen auch der Schöpfer selbst bei seinen Betätigungen an der Materie sich unterwirft. Er hebt kein Gesetz auf, nach dem Worte der Schrift: Prediger 3, 14: Ich habe erkannt, daß alles, was Gott bestimmt hat, ewige Geltung besitzt. Nach dieser Erklärung wirst du auch verstehen, weshalb Christus gleich nach seiner Auferstehung der Magdalena verbot, ihn zu berühren. Denn die Verkörperung seines Geistes war erst im Entstehen begriffen, und Magdalena würde durch eine Berührung die Weiterentwicklung der Materialisation nicht bloß verhindern, sondern auch die begonnene wieder zunichte gemacht haben. Die Erklärung, die in der Bibel als Grund für das Verbot Christi angegeben ist, wurde erst später von einem unwissenden Abschreiber mit den Worten hinzugesetzt: Johannes 20, 17: 'Denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren'. Daß dies nicht der Grund gewesen sein kann, weshalb er der Magdalena die Berührung seiner Odverkörperung untersagte, kannst du daraus ersehen, daß Christus später seine Apostel ausdrücklich aufforderte, ihn zu berühren. Damals war er auch noch nicht zum Vater aufgefahren. Aber seine materielle Verkörperung war vollendet, und darum konnte eine Berührung weder auf den Körper der Apostel noch auf das Zustandekommen der Materialisation nachteilig wirken. Nehmen wir noch einige Beispiele aus dem Neuen Testament: Bei der Verklärung auf Tabor 'kam eine Wolke, die sie beschattete, und eine Stimme rief aus der Wolke.' – Also auch hier war die Odwolke notwendig, um eine für menschliche Ohren vernehmbare Stimme hervorzubringen. Dieselbe Odwolke wurde von dem Geist des Mose und des Elia benutzt, um sich den anwesenden drei Aposteln in einem verdichteten Odkörper sichtbar zu machen. In einer materialisierten Odgestalt erschien Christus nach seiner Auferstehung. In ihr stand er vor seinen Jüngern am Himmelfahrtstage. Sie sahen, wie der Odkörper vor ihren Augen sich in eine Odwolke auflöste. Und als diese durch eine weitere Auflösung unsichtbar geworden, war auch Christus ihren Blicken entschwunden. • Die gewöhnliche Auffassung, als ob Christus durch eine am Himmel befindliche Wolke den Blicken der Jünger entzogen worden sei, ist v ö l l i g i r r i g . Am Pfingstfest erschienen über den Aposteln und denen, die bei ihnen waren, 'Zungen von Feuer'. Es waren Odflämmchen von der Art der Flamme im Dornbusch, die sich auf die einzelnen niederließen. Auf jeden kam ein Geist Gottes in dieser Odhülle und redete mit der Odkraft aus ihnen, der eine in dieser, der andere in jener fremden Sprache, und zwar in so vielen fremden Sprachen, als Nationen unter den Zuhörern vertreten waren. Aus dem Umstand, daß die Odzungen wie 'Flämmchen' aussahen, ergibt sich, daß es Nacht war, als die Geister Gottes herabkamen. Die Ausgießung des Geistes erfolgte nämlich nach eurer Zeit nachts um 1.30 Uhr. Daß die böse Geisterwelt an dieselben Odgesetze gebunden ist, zeigt dir eine Stelle aus der Offenbarung des Johannes: Offb. 9, 1 – 13: 'Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Dem wurde der Schlüssel zum Schlund der Unterwelt gegeben. Er öffnete also den Schlund der Unterwelt: Da stieg Rauch aus dem Schlunde auf, wie der Rauch eines gewaltigen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden durch den Rauch verfinstert. Aus dem Rauch kamen dann Heuschrecken hervor auf die Erde'.

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