Kapitel 2.2: Die Medien

- 10 - 2. 2. 8. Die Gabe des Hellsehens und Hellhörens Eure Gelehrten rechnen zu den Medien auch diejenigen, welche die Gabe des ' H e l l s e h e n s ' und ' H e l l h ö r e n s ' besitzen. Das ist nicht richtig. Zwar haben die Hellsehenden, Hellhörenden und Hellempfindenden mediale Kräfte; aber wirkliche Medien sind sie nicht. Bei ihnen ist es ja der e i - g e n e Geist, der tätig ist, der sieht und hört, während bei den eigentlichen 'Medien' ein f r e m d e s Geistwesen wirksam und der eigene Geist ausgeschaltet ist. Die Gabe des 'Hellsehens' und 'Hellhörens' befähigen den Geist des Menschen zwar, die ihn umgebenden Geister zu sehen und zu hören, aber der Hellseher ist kein Werkzeug dieser Geister und gehört deshalb nicht zu den 'Medien'. Der Geist des Hellsehenden, Hellhörenden, Hellriechenden, Hellschmeckenden, Hellempfindenden empfängt diese Fähigkeiten lediglich dadurch, daß er sich von seinem Körper mehr oder weniger zu lösen imstande ist. Der vom Körper gelöste und teilweise aus dem Körper austretende Geist ist dadurch nicht mehr an die körperlichen Sinne gebunden. Er hat die Kräfte und Eigenschaften des körperlosen Geistes. Er sieht, hört empfindet nach der Art der Geister des Jenseits, je nach der Vollkommenheit der Loslösung von seinem Körper und der Feinheit des ihn umgebenden Ods. • Die Reinheit des Ods spielt bei den 'Hellsehern' eine große Rolle. Denn durch ein unreines Glas kann man nicht deutlich sehen. Aus demselben Grunde sind auch die Geister des Jenseits, je nach der Beschaffenheit ihres Odkörpers, in ihren geistigen Fähigkeiten sehr verschieden. Die einen von ihnen sehen, hören und empfinden, was die anderen Geister nicht wahrnehmen können. Dasselbe ist der Fall bei den mit den Gaben des Hellsehens, Hellhörens und Hellempfindens ausgestatteten Menschen. Auch bei ihnen sind diese Gaben in zahllosen Abstufungen, von der unvollkommensten bis zur höchsten Stufe vorhanden. • Die einen e m p f i n d e n bloß die Nähe der sie umgebenden Geister und deren Einwirkungen auf sie. Aber die Geister selbst sehen und hören sie nicht. • Wieder andere s e h e n die Geister, aber hören sie nicht. • Wieder andere s e h e n s i e u n d h ö r e n auch ihre Worte und vermögen die einzelnen Geister in ihrem Wesen zu unterscheiden. Die vielen Irrtümer, die euren Hellsehern bei ihren Angaben unterlaufen, sind daraus zu erklären, daß bei den meisten die Gabe s e h r u n v o l l k o mm e n vorhanden ist. Das Hellsehen findet ihr oft in den Büchern des Alten und des Neuen Testamentes. Von dem Erzvater Jakob wird berichtet: 1. Mose 32, 1-2: 'Als Jakob seines Weges zog, begegneten ihm 'Engel Gottes'. Sobald Jakob sie erblickte, sagte er: Hier ist das Heerlager Gottes'. Als zur Zeit Davids ein Engel Gottes die Pest als Strafgericht über das Volk Israel verhängte, da sah David diesen Engel: 2. Samuel 24, 16 ff: 'Der Engel des Herrn war aber gerade bei der Tenne des Jebusiters Arawna angekommen. Als nun David den Engel sah, der das Sterben unter dem Volke anrichtete, rief er zum Herrn betend aus: Ach, ich bin's ja, der gesündigt hat, und ich habe mich vergangen. Diese Herde aber – was hat die verschuldet?' Der Prophet Elisa hatte die Gabe des Hellsehens. Von ihm erzählt das Buch der Könige, daß er hellsehend wahrnahm, wie sein Diener Gehasi dem geheilten Hauptmann Naemann nachlief und sich von ihm unter falschen Vorspiegelungen Geschenke für Elisa erbat. Als er sie zur persönlichen Verwendung in seinem Hause verborgen hatte und vor Elisa trat, fragte ihn dieser:

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