Kapitel 2.2: Die Medien

- 28 - Gott fragen wollte und Gott ihm antworten sollte, war da das Orakelschild vielleicht auch nur Spielerei? – Oder waren die Flammen im Dornbusch, Wolkensäule, Orakelschild und andere Dinge, die euch in der Bibel bei dem Verkehr der Geisterwelt mit den Menschen begegnen, nicht vielmehr die unbedingt notwendigen Leitungsdrähte, durch die das Telefongespräch aus dem Jenseits nach dem Diesseits ermöglicht wurde? Sie bildeten in der Tat eine Brücke, über die Gottes Geister zu jenen Menschen kamen. Ohne diese Brücke wäre ihr Kommen unmöglich gewesen. Das Material, das die irdischen Geschöpfe dazu lieferten, war die Odkraft, die beim brennenden Dornbusch in Gestalt einer Flamme, bei der Wolkensäule in Gestalt einer Odwolke allen sichtbar in Erscheinung trat, wie sie auch bei den vielen Geisterverkörperungen in jenen Zeiten zur Bildung der materiellen Gestalt des Geistes erforderlich war. Dieselbe Kraft mußte den Geistern in hinreichender Menge zur Verfügung stehen, die bei dem Orakelschild die Buchstaben anzeigten, aus denen die Sätze gebildet wurden, welche die Antworten des Jenseits enthielten. Die Quellen der Odkraft für den Geisterverkehr in der Bibel bildeten, genau wie heute, die 'Medien'. In den Schriften des Alten Testamentes leset ihr so viel von 'Propheten' und 'Prophetenschulen'. Was denkt ihr euch darunter? Glaubt ihr vielleicht, daß man in Schulen die Prophetengabe erlernen könne, wie man eine weltliche Wissenschaft erlernt? Nach eurem heutigen Sprachgebrauch versteht ihr ja unter einem 'Propheten' einen Menschen, der die Zukunft voraussagen kann. Danach müßtet ihr annehmen, daß man in den alten 'Prophetenschulen' sich die Fähigkeit erwerben konnte, zukünftige Dinge vorherzusagen. Das ist eine f a l s c h e Auffassung von der Bedeutung der Worte 'Prophet' und 'Prophetenschulen' in der Bibel. Ein ' P r o p h e t ' ist ein Mensch, aus dem nicht der eigene Geist, sondern ein anderes Geistwesen spricht. In diesem Sinne schreibt der Apostel Paulus von 'Prophetengeistern' (1. Kor. 14, 32). – Sind es Geister der Wahrheit, die sich durch die 'Propheten' kundgeben, so nennt man diese 'wahre' oder 'echte' Propheten. Sind es aber Geister der Lüge, also böse Geister, so hat die Bibel dafür die Bezeichnung 'falsche Propheten'. • Was man in den biblischen Zeiten ' P r o p h e t ' nannte, bezeichnet ihr heute als ' M e d i u m ' . Auf den Sprachgebrauch kommt es nicht an, sondern auf die Sache selbst. Alle großen Persönlichkeiten des Alten und des Neuen Testamentes waren große 'Medien'. Werden auch ihre medialen Zustände, in denen sie ihre Odkraft an die Geisterwelt abgaben, nicht ausführlich in den Heiligen Schriften geschildert, so sind sie doch nicht selten in den Berichten wenigstens angedeutet. • A b r a h a m w a r M e d i u m . Auf seine Trancezustände, die bei seinem Verkehr mit dem Jenseits zum Zweck der Odabgabe eintraten, wird an einer Stelle klar hingewiesen: 1. Mose 15, 12 u. 17: 'Als nun die Sonne untergehen wollte, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abraham und zugleich stellte sich eine Beängstigung und tiefe Finsternis bei ihm ein... Als dann die Sonne untergegangen war und es ganz finster wurde, da war es wie ein rauchender Ofen und wie eine Feuerfackel, was zwischen jenen Fleischstücken hindurchfuhr.' Der tiefe Schlaf war nicht ein natürlicher Schlaf, sondern das, war ihr auch heute 'medialen Schlaf' nennt, in dem das Od des Mediums frei wird zum Gebrauch für die Kundgebungen der Geisterwelt. Die Beängstigung und tiefe Finsternis, von der hier die Rede ist und von der nicht selten die dem Guten dienenden Medien befallen werden, ist eine Wirkung der bösen Geisterwelt, die dadurch die Kundgebung der guten Geister zu verhindern sucht. • Denn das Angstgefühl hemmt bei jedem Medium die Odabgabe und macht eine Geisterkundgebung unmöglich.

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