Kapitel 2.2: Die Medien

- 32 - Daß sich auch in den alten Zeiten die Medien durch irdische Vorteile verleiten ließen, ihre mediale Gabe zu mißbrauchen, geht aus den Worten hervor, die Gott durch den Propheten aussprechen ließ: Micha 3, 5: 'So hat der Herr wider die Propheten gesprochen, die mein Volk irreführen, die Glück verkünden, wenn ihre Zähne etwas zu beißen haben, aber gegen den, der ihnen nichts für ihren Mund gibt, den heiligen Krieg predigen.' Micha 3, 11: 'Ihre Propheten wahrsagen für Geld, und dabei berufen sie sich auf den Herrn.' Ihr dürft nicht glauben, daß die Menschen der damaligen Zeit alle Phänomene, die durch die Medien hervorgebracht wurden, ohne weiteres als echt hinnahmen. Sie waren den Medien gegenüber genauso mißtrauisch, wie ihr es heute seid. Sie rechneten damit, daß sie das Opfer von Betrügereien werden könnten. Sie fesselten die Medien, um sicher zu sein, daß sie nicht durch Taschenspielerkünste ihnen etwas vorgaukelten. Darum hatten die privaten Medien, die einen Broterwerb aus der medialen Gabe machten, in ihren Häusern geeignete Binden für Kopf, Hände und Füße bereit. Damit ließen sie sich von den Besuchern festbinden. Wenn dann doch Erscheinungen erfolgten, die nur von Geistwesen herrühren konnten und auch tatsächlich herrührten, so machte dies auf die Anwesenden einen tiefen Eindruck, und sie wurden für diesen Geisterverkehr gewonnen. Da es aber keine guten Geister waren, die sich solcher Medien als Werkzeuge bedienten, verfielen die Teilnehmer an derartigen Veranstaltungen nach und nach dem Bösen. Die Lehren, die ihnen die bösen Geistwesen durch die Medien gaben, drängten sie vom wahren Gott ab und verleiteten sie zu den schändlichsten Lastern. Besonders waren es die weiblichen 'Medien', die großen Zulauf hatten. Gegen sie richtet sich eine Drohung Gottes bei dem Propheten Hesekiel: Hesekiel 13, 17 ff.: 'Du aber, Menschensohn, tritt gegen die Töchter deines Volkes auf, die sich nach eigenem Gutdünken als 'Prophetinnen' gebärden; sprich dich gegen sie aus und sage: So hat Gott der Herr gesprochen: Wehe den Weibern, die da Binden zusammennähen für alle Handgelenke und Kapuzen in geeigneter Größe anfertigen, um Seelen zu fangen; Seelen fangt ihr mir weg. Ihr entheiligt mich bei meinem Volk um ein paar Hände voll Gerste und um einige Bissen Brot, um Seelen zu töten, die nicht sterben sollten, indem ihr mein Volk belügt, das gern auf Lügen hört.' Die Art der Ausbildung der Medien in den Medienschulen der biblischen Zeiten wird in den Urkunden der Heiligen Schriften nicht näher beschrieben. Sie bestand zunächst darin, daß die mediale Veranlagung der Schüler geprüft wurde. Schon nach kurzer Zeit stellte es sich heraus, bei wem diese Veranlagung vorhanden war. Wer sich nicht eignete, wurde entlassen. Aber auch diejenigen, die eine große mediale Begabung aufwiesen, wurden nur dann als Schüler behalten, wenn ihre Charaktereigenschaften eine Ausübung des Medienberufes im Dienste des Guten und Göttlichen verbürgten. Darauf legten die Leiter der guten Medienschulen den Hauptwert, während in den Medienschulen der Götzenpriester nur die mediale Kraft eines Schülers in Frage kam. Es war damals derselbe Unterschied in der Ausbildung der Medien vorhanden, den ihr in der jetzigen Zeit feststellen könnt. Du selbst hast die Ausbildung einiger Medien mit eigenen Augen angesehen. Du hast die Zusammenkünfte selbst veranlaßt und geleitet, in denen sich die Ausbildung vollzog. Diese Zusammenkünfte gestaltetest du als G o t t e s d i e n s t e und gabst dir Mühe, dich und die Teilnehmer Gott näherzubringen. Ihr stelltet euch unter den Schutz Gottes. Mit Gebet und Lobpreis Gottes habt ihr die Stunde begonnen und geschlossen. Das in den Heiligen Schriften niedergelegte Wort Gottes war eure Lesung. Ihr strebtet nur nach dem Guten und wolltet, wenn es der Wille Gottes sein sollte, brauchbare Werkzeuge des Guten werden. Auf diese Weise versuchte man auch bei den gottesgläubigen Israeliten die Medien auszubilden.

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