Kapitel 2.2: Die Medien

- 33 - Im Gegensatz hierzu müßtest du dir den Betrieb in den meisten der heutigen 'spiritistischen Sitzungen' ansehen können. Von Gott, einem Lobpreis Gottes ist dabei meistens nicht die Rede. Man kommt zusammen, um etwas Außergewöhnliches und Nervenerregendes zu erleben. Durch wen es verursacht wird, ob durch gute Geistwesen oder durch böse, ist nebensächlich. Zudem glauben sehr viele überhaupt nicht daran, daß die Phänomene eine Wirkung der Geisterwelt seien. Man sucht sie 'menschlich' zu erklären. Damit in der einzige Zweck, den die gute Geisterwelt durch ihre Verbindung mit den Menschen erreichen will, nämlich den Menschen seinem Gott näherzubringen, von vornherein unmöglich gemacht. Dieser Art waren auch die Zusammenkünfte, in denen die 'Medien Baals' ausgebildet wurden. Zwar wußte man damals, daß es sich um den Verkehr mit der Geisterwelt handelte. Aber allen, die sich an dem niedrigen Spiritismus beteiligten, war es bloß darum zu tun, etwas auf diesem Wege zu erleben und zu erfahren, was ihr rein irdisches Tun und Streben befriedigte. Das jenseitige Schicksal lag ihnen fern, ebenso fern, wie den meisten Menschen des jetzigen Zeitalters. Daher hatten sie auch kein Interesse daran, daß die Medien bei ihrer Ausbildung für das Hohe und Göttliche vorbereitet wurden. Die Medienschulen der Götzenpriester werden in der Bibel nicht näher erwähnt, weil die Ausbildung der 'Medien des Baal' sich in den allgemeinen Versammlungen vollzog, die zum Zwecke des Götzendienstes abgehalten wurden. Zur Erreichung des Schlechten bedarf es keiner besonderen Ausbildung. Das stellt sich von selbst ein. Denn 'der Mensch ist zum Bösen geneigt von Jugend an'. Aber wer das Gute und Gottgewollte erlangen will, wird es nur nach großen Anstrengungen und schweren Kämpfen erreichen. Dazu bedarf es einer besonderen Vorbereitung. Diese war daher bei den Medien erforderlich, die sich entschlossen, nur als Werkzeug des Göttlichen dienen zu wollen. Sie wurden in den 'Prophetenschulen' ausgebildet, die in der Bibel erwähnt sind; sie hatten Gottesmänner, wie einen Samuel, Elia und Elisa, als Lehrer und geistliche Führer. In den Zeiten, wo große und gottbegnadete Männer an der Spitze solcher 'Medienschulen' standen, wie zu den Zeiten des Samuel, des Elia und des Elisa, war der Andrang zu diesen Schulen sehr groß. Denn die gottgläubigen Familien betrachteten es als besonderes Geschenk Gottes, wenn eines ihrer Kinder die mediale Gabe besaß und sie unter Leitung jener Männer ausbilden konnte. Zur Zeit des Elia und des Elisa gab es in jedem größeren Ort eine Medienschule. So in Rama, Gilgal, Bethel, Jericho und anderen Orten. Die Prophetenschüler des Elisa waren so zahlreich, daß der Raum, in dem sie zusammenkamen, nicht mehr ausreichte. Darum sagten sie eines Tages zu Elisa: 2. Könige 6, 1-2: 'Sieh doch, der Raum, wo wir hier beim Unterricht vor dir sitzen, ist zu eng für uns. Wir sollen daher an den Jordan gehen und ein jeder von uns einen Balken holen, damit wir uns dort einen Raum herrichten, wo wir wohnen können. Er antwortete: Ja, gehet hin!' Im Neuen Testament hatte man bei den Christen keine eigenen Medienschulen. Sie waren deswegen nicht nötig, weil die gottesdienstlichen Versammlungen in einer Weise abgehalten wurden, daß sie die Tätigkeit der früheren Medienschulen vollkommen ersetzten. Man reichte sich die Hände beim Beten, um zum Ausdruck zu bringen, daß alle ' e i n Herz und e i n e Seele' seien, daß die Liebe sie zu einer Gemeinschaft verbinde und daß sie darum auch als eine Einheit zu Gott beten wollten: alle zusammen als Glieder e i n e s geistigen Leibes, von e i n e m Geist beseelt, zu e i n e r Hoffnung berufen, durch d e n s e l b e n Glauben verbunden, flehend zu dem e i n e n Gott. Diese Händereichung hatte für die medial Veranlagten unter den Versammlungsteilnehmern eine große Bedeutung. Denn dadurch wurde die Odkraft der Anwesenden zu einem Odstrom vereint. Ihn konnten die Geister Gottes benutzen, um sowohl durch die ausgebildeten Medien sich kundzutun als auch die werdenden Medien auszubilden. Die medialen Vorgänge waren den ersten Christen von ihrer Heidenzeit her sehr gut bekannt, so daß sie darüber Bescheid wußten. Sie hatten ja als Heiden dem Verkehr mit der bösen Geisterwelt gehuldigt, und die natürlichen Gesetze dieses Verkehrs waren ihnen geläufig. Sie wußten, daß der ganze heidnische Götzendienst nichts anderes war, als eine Verbindung mit den Dämonen, die unter denselben naturgesetzlichen Bedingungen sich vollzog, wie die Verbindung mit den guten Geistern.

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