Kapitel 2.2: Die Medien

- 45 - fragen der 'Toten' war ein tägliches Bedürfnis für die irdisch Gesinnten, wie das Befragen Gottes zum ständigen Gottesdienst der Gottesgläubigen gehörte. Das, was die 'Toten' durch ihre Medien sagten, schmeichelte den menschlichen Leidenschaften. Es war nur Angenehmes, was sie von ihnen zu hören bekamen. Von den guten Medien als Werkzeuge Gottes wollten sie nichts wissen. Was diese ihnen im Auftrag Gottes mitzuteilen hatten, war ihnen zu bitter. Jesaja 30, 9 – 11: 'Ein widerspenstiges Volk, mißratene Kinder, die den Weisungen des Herrn nicht gehorchen wollen; die zu den Sehern sagen: Ihr sollt nicht sehen! Und zu den Propheten Gottes: Ihr sollt uns nicht die Wahrheit prophezeien! Verkündet uns angenehme Dinge! Prophezeiet uns Täuschungen! Weichet vom richtigen Wege ab, verlaßt den rechten Pfad! Laßt uns mit 'dem Heiligen Israels' in Ruhe!' Nur angenehme Dinge wollten sie hören, besonders für ihr materielles Fortkommen. Auch wollten sie mit ganz bestimmten Geistern in Verbindung kommen, ähnlich wie Saul bei der Totenbeschwörerin in Endor das Erscheinen des Geistes des Samuel wünschte. • G u t e G e i s t e r lassen sich nicht zitieren, wie es den Launen und der Sensation der Menschen gefällt. Sie kommen aus eigenem Antrieb mit Erlaubnis Gottes oder auch in bestimmten Fällen infolge eines ausdrücklichen Auftrages Gottes. Aber sie kommen bloß zu gottsuchenden Menschen, um ihnen den Weg zu Gott zu zeigen. Wer von den guten Geistern sich kundgibt, das haben nicht die Menschen zu bestimmen, sondern das ist Sache der guten Geisterwelt selbst. Auch von der niederen Geisterwelt kommen durchaus nicht immer diejenigen, welche die Menschen gern haben möchten, sondern auch sie bedürfen einer Erlaubnis zu ihrer Kundgebung. • Allerdings werden die n i e d e r e n G e i s t e r stets sagen, sie seien diejenigen, welche man haben wollte, auch wenn sie es nicht sind. Denn es sind Geister der Lüge, die das Bestreben haben, ihren Anhängern nur das zu sagen, was ihnen gefällt und was sie wünschen. Es ist daher auch eine große Torheit, wenn Menschen miteinander vereinbaren, daß derjenige, welcher zuerst stirbt, dem Überlebenden Mitteilung machen soll, ob es ein Jenseits gibt. Wer eine solche Vereinbarung trifft, von deren Erfüllung er seinen Glauben an ein Fortleben abhängig macht, wird diesen Beweis n i e erlangen. Denn solche Verabredungen beweisen, daß diesen Menschen der Gottesglaube fehlt. Und wer im Unglauben stirbt, findet ein solches jenseitiges Schicksal, das ihm eine Kundgebung gegenüber dem Überlebenden nicht ermöglicht. Die Geister der tiefsten Sphären wissen nichts, auch nichts mehr von einer solchen Vereinbarung. Und wenn sie es wüßten, könnten sie sich doch nicht von dem Ort entfernen, an den sie durch ihre Schuld gebannt sind. Wer jedoch gottesgläubig ist, wird ohne solche Vereinbarungen mit den Geistern seiner Verstorbenen, falls sie ebenfalls gläubig waren, schon während seines irdischen Lebens in Verbindung kommen, ohne daß er diese Verbindung absichtlich sucht. Auch hier gilt das Wort Christi: 'Suchet z u e r s t das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; das andere wird euch dazugegeben werden.' Aber das Suchen des Reiches Gottes fehlte bei denen, die sich mit der niederen Geisterwelt abgaben. Ihrer ganzen Gesinnung nach waren sie keine Gottsucher, sondern ausschließlich auf ihr irdisches Wohl bedacht. Darum lehnten sie auch die Verbindung mit der guten Geisterwelt ab. Denn die Antworten, die sie von den guten Geistern bekamen, waren für die Ohren der ihren Leidenschaften frönenden Menschen zu allen Zeiten hart und bitter. Sie empfanden die Aussprüche Gottes als eine bedrückende Last. Sie gingen so weit, daß sie die im Auftrag Gottes ergangenen Mahnungen, Warnungen und Drohungen der Propheten mit dem gotteslästerlichen Ausdruck 'Last des Herrn' bezeichneten. 'Was ist die Last des Herrn?' lautete die übliche Frage, sooft man wissen wollte, was Gott hatte verkünden lassen. Darum ließ Gott ihnen sagen: Jeremia 23, 33 – 37: 'Wenn aber dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester dich fragen sollte: 'Was ist die Last des Herrn?', so antworte ihnen: 'Ihr seid die Last des Herrn, und ich will euch abwerfen.' Der Prophet aber und

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