Kapitel 3-5: Der Geisterverkehr im nachapostolischen Zeitalter und in der jetzigen Zeit

- 24 - Die Bewußtlosigkeit trat dann bei ihr ein, wenn der eigene Geist von den fremden Geistwesen aus ihr verdrängt wurde und jene Geistwesen von ihr Besitz ergriffen. Beim Austritt des eigenen Geistes fiel sie wie tot hin und wurde wieder aufgerichtet durch den Geist eines Dämons, der in ihren Körper eingetreten war und seine Kundgebungen machte. • Die starken Klopftöne wurden durch das Od erzeugt, das Gottliebin infolge ihrer starken Medialität an die Geisterwelt abgab und womit diese die dröhnenden Schläge hervorrief, die den Beobachtern so unerklärlich vorkamen. Die Schläge wurden um so lauter, je größer die Odkraft war, die sich bei dem Medium ansammelte. Die Odkraft des Mediums wurde durch die Odmenge verstärkt, welche die anwesenden Menschen ausstrahlten. Da auch Blumhardt, ohne es zu wissen, über bedeutende mediale Kräfte verfügte, so waren die Kundgebungen der Geisterwelt durch das Medium in seiner Gegenwart stärker als in seiner Abwesenheit. • Auch die Materialisationen und Lichterscheinungen wurden von den Dämonen mit Hilfe des medialen Ods der Gottliebin hervorgebracht. Ihre Schwester Katharina war kein Tieftrancemedium, sondern bei ihr stellte sich bloß Teiltrance ein. Infolgedessen war ihr Geist nicht ganz aus dem Körper verdrängt, sondern hörte alles, was der fremde Geist durch sie redete, und sie konnte sich daher aller Vorgänge nachher erinnern, wenn sie auch nicht imstande war, die Kundgebungen selbst zu verhindern, da sie sich ganz in der Gewalt des fremden Geistwesens befand. Blumhardt lernte nach und nach die einzelnen Arten der Geister unterscheiden. Vor allem wurde ihm die wichtige Tatsache zur Gewißheit, daß bei dem Erscheinen höherer Geister und schwer leidender Geistwesen, die aber guten Willens sind, eine göttliche Kontrolle herrscht, so daß alles in schönster Ordnung vor sich geht. Diese Kontrolle bestimmt, welche Geister zugelassen werden. Darum leisteten diese von der höheren Kontrolle zugelassenen leidenden Geister auch keinen Gehorsam, als Blumhardt sie anfangs ohne Hilfe fortschicken wollte. Sie waren ja auf höhere Anordnung in das Medium eingetreten, um durch Blumhardt belehrt und auf Gott hingewiesen zu werden. Sie hatten daher ein Recht auf diese Belehrung, und es war die Pflicht Blumhardts, ihren Bitten zu willfahren. Leider hat Blumhardt erst spät diese Pflicht erkannt. Das Lehrreiche an diesen Vorgängen war für Blumhardt die unleugbare Tatsache, daß es einen Verkehr mit der Geisterwelt gibt. Die Geschehnisse, die sich vor seinen Augen abspielten, waren keine Sinnestäuschungen und können von niemand in das Reich der Fabel verwiesen werden. Denn sie spielten sich in voller Öffentlichkeit ab, und eine große Zahl von Augen- und Ohrenzeugen konnte sie bestätigen. Die Wirklichkeit der Geschehnisse war auch der Grund, weshalb die Kirchenbehörde Blumhardt ersuchte, eine Denkschrift über die Vorgänge an sie einzureichen. Blumhardt sah bloß die unleugbaren Tatsachen vor sich und lernte erst nach und nach einige Zusammenhänge auf diesem Gebiete kennen. Die ewigen Gesetze, nach denen die Verbindung mit der Geisterwelt vor sich geht, scheinen ihm bis zu seinem Tode unbekannt geblieben zu sein. Darum erkannte er auch nicht den Weg, auf dem sowohl das israelitische Volk als auch die ersten Christen zur Verbindung mit der guten Geisterwelt gelangten. Das Sprechen der bösen und schwer leidenden Geister durch menschliche Medien hat er in erschütternder Weise erlebt. Aber die wunderbaren Kundgebungen der hohen Geister Gottes durch Sprechmedien blieben ihm versagt. Auch das hat seinen tieferen Grund. Denn alles Geschehen hat seine Zeit. Sicherlich waren die Zeitverhältnisse, in denen Blumhardt lebte, zu einer derartigen absichtlich herbeigeführten Verbindung mit der guten Geisterwelt nicht geeignet. Sicherlich würde Blumhardt bei der Einstellung seiner Kirche zu solchen Dingen sein ganzes Wirken und seine Stellung gefährdet haben. Hatte er ja schon Anfeindungen von seiner Kirchenbehörde genug auszustehen, als nachher sich die guten Geistwirkungen bei ihm und seinen Pfarrangehörigen zeigten, auf die ich gleich zu sprechen komme. Ein Mehr auf diesem Gebiete, wie es ein Abhalten guter spiritualistischer

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