Kapitel 3-5: Der Geisterverkehr im nachapostolischen Zeitalter und in der jetzigen Zeit

- 54 - 5. 4 Besondere Fälle des Hellsehens. (Zeitschrift für Parapsychologie, Jahrgang 1926, S. 22 - 25). In einem Artikel der eben genannten Zeitschrift bespricht Professor Dr. Österreich einige Fälle von Hellsehen, die der in Mexiko lebende Arzt Pagenstecher bei einer Patientin Maria Reyes de Z. festgestellt hat und die auch von dem Amerikaner Prince einer Nachprüfung unterzogen und bestätigt wurden. Professor Österreich schreibt darüber: Die Phänomene, welche Pagenstecher und Prince studierten, waren vor allem Hellsehen und Psychometrie. Die nach dieser Richtung angestellten Versuche wirken durchaus überzeugend. Nur aus ihrem frappanten Charakter ist es auch verständlich, daß Pagenstecher, der aus der materialistischen Schule hervorgegangen ist, von dem Vorhandensein solcher Phänomene durch die eigene Beobachtung überzeugt wurde. Er hat dann eines Tages in der mexikanischen Ärztegesellschaft von seinen Erfahrungen berichtet. Seine Kollegen schüttelten den Kopf, und mancher begann wohl an seiner geistigen Gesundheit zu zweifeln. Es wurde indessen eine Kommission gebildet. Deren Mitglieder haben dann die Feststellungen Pagenstechers als zutreffend anerkannt." Welches sind nun die Tatsachen, die bei der hellsehenden, oder besser gesagt, hellempfindenden Maria Reyes de Z. festgestellt wurden? • Sie hatte in einem gewissen Zustand dieselben Empfindungen, die der ihr gegenübersitzende Pagenstecher hatte. Es war ihr dann, als ob sie in seinem Organismus stecke. Doch war dies nur dann der Fall, wenn Pagenstecher nicht weiter als drei Meter von ihr entfernt saß oder stand. • Sie schaute dabei eine farbige Strahlung und ein leuchtendes Band, das sie mit Pagenstecher verband. • Bei einem ihr gereichten Meteorstein hatte sie das Empfinden, bald durch kältere, bald durch wärmere Regionen des Weltenraumes zu fliegen und in ungemessene Tiefen zu fallen. • Ein Brief wurde ihr in die Hand gegeben. Sie wußte nicht, wer der Briefschreiber war. Aber sie empfand, sah und schilderte die Ereignisse beim Untergang eines Schiffes und beschrieb die Persönlichkeit des Briefschreibers, als ob sie ihm auf dem untergehenden Schiffe gegenüberstände. Auch hatte sie das Empfinden des Versinkens und Wiederemportauchens aus dem Meer. Der Brief war als Flaschenpost im Meer aufgefischt worden. Die Erklärung der hier angegebenen Vorgänge ist in dem enthalten, was in dem Kapitel über das Gesetz der Odkraft gesagt wurde: Das Od ist nicht bloß Träger des körperlichen Gefühls, sondern auch alles seelischen Empfindens. Da der Geist eines Lebewesens der Träger der Odkraft ist, so äußern sich alle Gedanken und Gefühle des Geistes in entsprechenden Schwingungen des Ods. Doch werden die Odschwingungen eines Lebewesens nicht bloß durch die Gedanken und Stimmungen des eigenen Geistes beeinflußt, sondern auch durch die Odschwingungen eines anderen Lebewesens, dessen Odstrahlung es in sich aufnimmt. Wenn daher sogenannte "hellempfindende" Menschen auf irgendeine Weise mit der Odstrahlung eines anderen in hinreichende Verbindung kommen, dann nehmen sie auch die Empfindungen des anderen in sich auf. Auf diesem Gesetz beruht das "Sich Einfühlen" in die Gefühle, den Charakter, die Gesinnung und das Schicksal eines anderen. Wenn also die "hellempfindende" Dame die Empfindungen Pagenstechers nachfühlte, als ob sie sich in dem Organismus Pagenstechers befände, so war die Odstrahlung Pagenstechers die Vermittlerin dieser Gefühle. Die Odstrahlung hatte bei Pagenstecher nur eine Reichweite von drei Meter. Bei einer größeren Entfernung war sie nicht mehr stark genug, die Odschwingungen der "hellempfindenden" Dame zu beeinflussen. Die hellempfindenden Personen befinden sich in solchen Fällen in einem teiltranceähnlichen Zustand, in dem der eigene Geist sich etwas vom Körper löst.

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