Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 10 - Von allen geschaffenen Geistern gilt das Wort der Bibel: 'Als Mann und Weib erschuf er sie' und das andere Wort: 'Wachset und mehret euch!' Christus ist der höchste Geist, den Gott in seiner Allmacht schaffen konnte. Er ist in allem sein vollkommenstes Ebenbild, soweit ein geschaffener Geist die Vollkommenheit des Schöpfers besitzen kann. Darum nennt ihn Paulus mit Recht 'ein Ebenbild des unsichtbaren Gottes und den Erstling der ganzen Schöpfung' (Kol. 1, 15). • Christus ist also n i c h t G o t t , wie viele heute lehren, sondern der als Erster geschaffene 'Sohn Gottes', sein höchstes und vollkommenstes Geschöpf. Nach Christus traten noch sechs Geister ins Dasein, die ebenfalls 'Söhne Gottes' genannt werden, die aber ihr Sein dem himmlischen Leibe nach dem erstgeschaffenen Sohn Gottes verdanken und diesem an Größe, Macht und Herrlichkeit nicht gleichkommen. Der zweite 'Sohn Gottes' war der, den ihr mit ' L u z i f e r ' bezeichnet: der Lichtträger, nach Christus der höchste der geschaffenen Geister, der später von Gott abfiel. Ein anderer der sieben 'Söhne Gottes' tritt euch in der Geschichte des Tobias entgegen. Dort gibt sich der als Mensch verkörperte hohe Geist des Himmels, der den jungen Tobias begleitet hatte, der Familie des Tobias mit den Worten zu erkennen: Tobias 12, 15: 'Ich bin Raphael, einer der sieben Söhne Gottes'. Die ganze außer dem erstgeschaffenen Sohne Gottes ins Dasein getretene Geisterwelt ist nicht eine direkte Schöpfung Gottes, wie der erste Sohn, sondern durch den erstgeschaffenen Sohn, dem Gott die Schöpferkraft verlieh, ins Leben gerufen. Darum schreibt Paulus in seinem Brief an die Kolosser: Kolosser 1, 16 - 17: 'Durch Christus ist alles geschaffen worden, was im Himmel und auf der Erde ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne wie Herrschaften, Mächte und Gewalten: Alles ist durch ihn und zu einer Gemeinschaft mit ihm geschaffen worden, und er steht über allem und alles hat in ihm die Quelle seines Bestehens.' Wie das ganze irdische Menschengeschlecht die Quelle seines leiblichen Bestehens in dem ersten Menschen hat, so hat die ganze Geisterwelt den Grund ihres leiblichen Daseins in Christus. Wie die Menschen vom ersten menschlichen Stammvater nur ihren materiellen Leib durch viele Generationen hindurch überkommen haben, ihr Geist jedoch jedesmal ohne Mitwirkung der Zeugenden mit dem Körper vereinigt wird, so haben auch die himmlischen Wesen ihren himmlischen Leib dem Erstling der himmlischen Schöpfung, dem ersten Gottessohn zu verdanken, während ihr Geist als von Gott kommend jedesmal von Gott aus mit dem himmlischen Körper vereinigt ward. Die Unterscheidung zwischen 'himmlischen Leibern' und 'irdischen Leibern' ist dir ja aus meinen früheren Erklärungen verständlich. Bei den jenseitigen Wesen ist der Leib in geistiger Form vorhanden. Darüber belehrt euch Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther: Korinther 15, 40 - 44: 'Es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber; aber anders ist die äußere Erscheinung der himmlischen, anders die der irdischen Leiber... So gut es einen materiellen Leib gibt, gibt es auch einen geistigen.' Der Geist empfängt in dem, was man ' O d l e i b ' nennt, seine Gestaltung. Der Geist selbst ist ein Funke Gottes, der je nach der Hülle leuchtet, der er einverleibt wird. Es ist dies zwar nur ein Bild. Aber anders als in unvollkommenen Bildern kann euch Menschen das Geistige nicht verständlich gemacht werden.

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