Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 11 - Wie ihr in der irdischen Schöpfung die mannigfachsten Gattungen und Arten der Lebewesen habet, höhere und niedere, aber jede Gattung und Art in sich und in bezug auf die von ihr zu erfüllende Aufgabe etwas Vollkommenes ist, so waren auch die Geister, die Gott in den himmlischen Leibern zu Einzelwesen gestaltete, in einer herrlichen Vielheit der Gattungen und Arten vorhanden. Ihr selbst unterscheidet ja nach der Bibel in der Geisterwelt Cherubinen, Seraphinen, Erzengel, Engel, Herrschaften, Mächte und Fürstentümer. Die durch Christus und zu einer Gemeinschaft mit ihm geschaffene Geisterwelt war zu einem wunderbaren lebendigen Organismus vereinigt, in dem alle Geister die Glieder einer geistigen Gemeinschaft waren, verschieden in ihrer Art und Vollkommenheit. So wie die Glieder eines irdischen Leibes trotz der Verschiedenheit ihrer Gestaltung und ihrer Aufgaben doch zusammen ein organisches Ganzes bilden, an dem kein Glied überflüssig und kein Glied für sich selbst da ist, so bildete auch die Geisterschöpfung einen geistigen Leib mit Christus als Haupt und der übrigen Geisterwelt als Glieder. In einem wohlgeordneten irdischen Reich bildet der König als Haupt der Nation zusammen mit seinen Ministern, seinen höheren und unteren Beamten und der Gesamtheit der Untertanen eine einzige große Familie, in der alle an dem Wohl des Ganzen arbeiten und wo vom Wohl des Ganzen auch das Wohl des Einzelnen abhängt. So auch in der großen Geisterfamilie. Jeder Geist hatte die ihm eigene Aufgabe, hohe oder minder hohe, aber alle waren zu einer großen, herrlichen Einheit zusammengefaßt, in welcher kein Geist überflüssig war und der einzelne Geist nicht für sich wirkte, sondern mit den anderen zusammen an der wunderbaren Aufgabe, welche die Schöpfung Gottes zu erfüllen hatte. Sie sollte teilnehmen am Wirken Gottes und infolgedessen an all dem Glück und der Schönheit dessen, der sie ins Dasein gerufen, an der Herrlichkeit Gottes und Christi, als dem von Gott bestimmten König. Darum kommt der Apostel Paulus in seinen Briefen immer wieder auf – ' d a s G e h e i m n i s d e s L e i b e s C h r i s t i ' zu sprechen. Römer 12, 4 – 6: 'Wie wir an einem Leibe viele Glieder besitzen, die Glieder aber nicht alle dieselbe Verrichtung haben, so bilden wir viele alle zusammen einen Leib in Christus. Im Verhältnis zueinander aber sind wir Glieder, doch so, daß wir Gaben besitzen, die nach der uns verliehenen Gnade verschieden sind.' Epheser 4, 15 – 16: 'Daß wir in allem zunehmen in ihm, der das Haupt ist, Christus; in ihm ist der ganze Leib zusammengefügt und vereint durch jegliches Band der Mithilfe nach der einem jeglichen Gliede zugemessenen Wirksamkeit, und dadurch erhält er sein Wachstum.' Kolosser 2, 19: 'Christus ist das Haupt, von welchem der ganze Leib, durch Band und Fuge zusammengehalten und vereint, Wachstum hat zum Gedeihen in Gott.' Diese große Gemeinschaft der Geister nennt Paulus auch ' K i r c h e ' . Kolosser 1, 18: 'Christus ist das Haupt des Leibes – der Kirche.' Epheser 1, 22 – 23: 'Gott hat alles geordnet unter seine Füße und ihn gesetzt zum Haupt über die gesamte Kirche, welche sein Leib ist und die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.' Die 'Kirche' ist also die Gemeinschaft der gottestreuen Geister unter dem Königtum Christi. Das Wort 'Kirche' bedeutet 'Herrschaft des Herrn'. Wer sich dieser Herrschaft und dadurch Gott unterstellt, gehört zur 'Kirche'. • Der richtige Begriff 'Kirche' hat also m i t e u r e n i r d i s c h e n K i r c h e n und religiösen Gemeinschaften n i c h t s g e m e i n . Das alles ist Menschenwerk, aus menschlichen Irrungen entstanden und vergänglich, wie alles Menschliche.

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