Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 2 - 6. 0 Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion 6. 1 Vorbemerkung (von Pfarrer Johannes Greber) Sie werden alle von Gott unterwiesen sein. (Joh. 6, 45) Die Belehrung über die Gesetze des Geisterverkehrs mit der materiellen Schöpfung und alles, was ich selbst bei diesem Verkehr erlebte, verbreiteten so viel Licht über die mir bisher unverständlichen Geschehnisse, die in der Bibel berichtet sind, daß alle Unklarheit schwand. Außerdem setzten sie mich instand, auch die Dinge zu verstehen, die ich später durch mündliche oder gedruckte Berichte über Vorkommnisse außergewöhnlicher Natur kennenlernte. Was mich jedoch innerlich am meisten beschäftigte, waren d i e g r o ß e n r e l i g i ö s e n F r a g e n. Über sie wollte ich vor allem Gewißheit haben. Ich war Geistlicher und hatte mein Leben der religiösen Belehrung meiner Glaubensgenossen gewidmet. Da war es natürlich, daß ich mich in erster Linie danach sehnte, Gewißheit darüber zu bekommen, ob auch alles Wahrheit war, was ich bisher in meiner Religion glaubte und lehrte, oder ob es Glaubenssätze in meiner Kirche gab, die von der Wahrheit abwichen. Daß die Abweichungen so zahlreich und bedeutend wären, wie es sich nach und nach zu meiner großen Überraschung ergab, konnte ich nicht ahnen. Doch war ich von vornherein darauf gefaßt. In späteren Jahren las ich, daß besonders die katholische Kirche und die ihr angehörenden Schriftsteller in ihren Schriften über "Spiritismus" vor dem sogenannten "Offenbarungsspiritismus" dringend warnten. Also, gerade vor dem, was der ernste Wahrheitssucher in erster Linie erstrebt. Denn wer, wie ich, die spiritualistischen Zusammenkünfte nach der Weise der ersten Christen als wirkliche Gottesdienste abhielt, dem war es nicht darum zu tun, möglichst interessante spiritistische Phänomene zu erzielen, wie dies in den gewöhnlichen okkulten Sitzungen erstrebt wird, sondern ich wollte mit derselben guten Geisterwelt in Verbindung kommen, welche die Menschheit der biblischen Zeiten belehrt hatte. Von ihr hoffte ich die Wahrheit über die wichtigsten Lebensfragen des Menschen zu erfahren. • Ich wollte von der guten Geisterwelt über die Zusammenhänge von Diesseits und Jenseits b e - l e h r t werden. Alles andere war mir Nebensache. Daß die "Kirchen" vor einem solchen "Spiritismus", wie er von mir betrieben wurde, als vor einem "Offenbarungsspiritismus" dringend warnten, fand ich allerdings von ihrem Standpunkt aus selbstverständlich. • Denn sobald man die Möglichkeit z u g i b t , daß die Menschen von Gottes Geistern a u c h h e u t e n o c h durch direkte Kundgebungen in alle Wahrheit eingeführt werden können, beginnen die Fundamente der Kirchen zu wanken. Die Kirchen mit ihren sich widersprechenden Glaubensbekenntnissen kommen dann in Gefahr, ihre Gläubigen zu verlieren. Denn die Menschen sind dann bei ihrem Suchen nach Wahrheit nicht mehr auf ihre Religionsdiener angewiesen, sondern besitzen in dem Verkehr mit der Geisterwelt Gottes denselben direkten Weg zu der Quelle der Wahrheit, den die Menschheit der biblischen Zeiten besaß. • Der Selbsterhaltungstrieb ist der Grund, weshalb die Religionsdiener der Kirchen Gegner des Spiritismus im allgemeinen und besonders des sogenannten "Offenbarungsspiritismus" sind. Es ist der Kampf, den ein Herodes um seine Königsherrschaft zu führen beschloß, als er Kunde von dem neugeborenen König der Juden erhielt. Dieser Kampf der Kirchen gegen den gottgewollten Geisterverkehr wird jedoch ebenso vergeblich sein, wie es der Kampf des Herodes gegen den Gottgesandten war.

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