Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 24 - In den weiteren Einzelheiten des biblischen Berichtes über die Erschaffung der Menschen finden sich noch größere Widersprüche. Denn einige Zeilen weiter wird gesagt, daß Gott den Menschen gebildet und zwar bloß einen männlichen Menschen, und das zu einer Zeit, als sonst noch nichts Lebendes auf der Erde war, während nach dem ersten Bericht der Mensch nach allen anderen Lebewesen erschaffen sein soll. Nach dem zweiten Bericht soll also Gott den Menschen auf die kahle Erde verpflanzt haben. Erst danach soll Gott einen Garten in Eden geschaffen haben, in den er den Menschen brachte. Und dann erst sollen in diesem 'Paradiese', wie ihr den Garten nennt, allerlei Bäume mit wohlschmeckenden Früchten hervorgewachsen sein. Dem Menschen soll er den Auftrag erteilt haben, diesen Garten zu bebauen und zu behüten. Man kann sich gar nicht denken, vor wem der Mensch den Garten zu hüten hatte. Es war ja nach demselben Bericht sonst nichts auf der Erde. – So viele Sätze, so viele Widersprüche! – Stelle nun diesem unverständlichen Bild das dir übermittelte Wahrheitsbild gegenüber! Da siehst du das Paradies als jene geistige Sphäre, in die Gott nach der Geisterrevolution die weniger schuldigen Mitläufer zur Strafe und erneuten Prüfung verwies. Hier stand der geistige Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Es war nichts anderes als das Gebot Gottes, das er ihnen zur Prüfung für diese Sphäre gegeben hatte, und dessen Tragweite sie nicht erkannten. An der Beachtung oder Nichtbeachtung dieses Gebotes oder Verbotes sollte es sich zeigen, ob die Geister der Paradiesessphäre gewillt waren, wieder auf die Seite Gottes zu treten oder sich Luzifer endgültig anzuschließen. Bestanden sie diese Prüfung durch Gehorsam gegenüber Gott, so wurde das Gebot für sie zum Baume des Lebens in der Herrlichkeit Gottes. Übertraten sie jedoch das Verbot, so wurde es zum Baume des Todes. Dann wurden sie auch aus diesem Paradies hinab in die Sphären Luzifers geschleudert. Das war dann der Tag der vollständigen Trennung von Gott. Es war der Tag, an dem sie des geistigen 'Todes' starben. 1. Mose 2, 17: '... An dem Tage, da ihr davon esset, müßt ihr des Todes sterben.' Jetzt verstehst du auch, warum Adam das Paradies hüten sollte. Sich und die anderen behüten vor der Einwilligung in die Verlockungen zur Sünde des Ungehorsams gegen Gott. Jetzt ist dir auch der Hinweis der Bibel klar, daß nach der Vertreibung der treulos gewordenen Geister aus dem Paradiese ihre Rückkehr dorthin durch Cherub mit flammenden Schwertern verhindert wurde. Denn die Entscheidung war gefallen. Sie hatten dem Machthaber der Tiefe Gehorsam geleistet. Die Sphären der Finsternis wurden nun ihr Los. Sie hatten kein Anrecht mehr auf die Gefilde des Paradieses, die ihnen so lange versagt bleiben, bis der Tag kommt, wo die gefallenen Geister auf dem Rückweg zu Gott diese Geistersphäre des Glückes als Vorstufe der Sphäre des Himmels wieder erreicht haben. Dann dürfen sie den geistigen Garten Eden wieder betreten, um aus ihm zu der Herrlichkeit emporzusteigen, aus der sie einst durch eigene Schuld ausgestoßen wurden. Es ist daher auch das Gegenteil von dem wahr, was Gott in höhnischer Weise nach dem Bericht eurer Bibel gesagt haben soll. Er soll nämlich in dem Augenblicke, wo unermeßliche Scharen seiner Kinder in das namenlose Unglück der vollständigen Trennung vom Reiche Gottes gestoßen wurden, die Worte gesprochen haben: 1. Mose 3, 22: 'Der Mensch ist ja nun geworden, wie unsereiner, so daß er weiß, was gut und bös ist. Nun aber soll er nicht auch noch seine Hand ausstrecken und Früchte vom Baume des Lebens nehmen und sie essen und unsterblich werden.' – So spricht ein Teufel, aber nicht ein unendlich gütiger Gott! Und in Wirklichkeit sind es die Worte, mit denen Satan die verführten Geister verhöhnte. – Gottes Wille ist es ja, daß sie ihre Hand nach dem Baume des Lebens auch nach ihrem Falle ausstrecken im Gehorsam gegen Gott und in der Rückkehr zu ihm. Aber die Mächte der Tiefe wollen es jenen Geistern, denen zuerst das Erbarmen Gottes durch Schaffung der 'Besserungssphären' zuteil wurde, für alle Zukunft wehren, die Hand nach dem Baume des Lebens auszustrecken und zu Gott zurückzukehren. Wenn es nach dem Willen Luzifers gegangen wäre, würden jene Stufen des geistigen Aufstieges nie geschaffen worden und auch eine materielle Welt nie entstanden sein. Er hätte dann seine Gewaltherrschaft über jene Geister ungeschwächt ausüben können, ohne befürchten zu müssen, einen von ihnen zu verlieren.

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