Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 25 - Auch zu der Art, wie in eurer Bibel die Erschaffung des ersten menschlichen Weibes dargestellt wird, muß ich Stellung nehmen: In dem biblischen Bericht heißt es, daß Gott dem einsamen ersten Mann eine Gehilfin geben wollte. Darum habe er aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels gebildet und sie dem Manne zugeführt, damit er sich aus diesen eine Frau aussuche. Aber es habe sich keine geeignete darunter befunden. Um diesem Übelstand abzuhelfen, habe Gott den Mann in einen tiefen Schlaf fallen lassen, eine Rippe aus seiner Seite genommen und die dadurch entstandene Lücke mit Fleisch wieder ausgefüllt. Aus der Rippe habe er einen weiblichen Menschen gebildet und ihn dem Manne als sein Weib zugeführt. Du weißt, daß diese Darstellung zum Gegenstand des Hohnes, besonders bei den Gegnern des Gottesglaubens geworden ist. Es ist schmerzlich, die Schöpfungstat Gottes so entstellt und dem Gespötte der Menschen preisgegeben zu sehen. Auch hier hat das Böse durch seine menschlichen Werkzeuge das Bild der Wahrheit zur abstoßenden Fratze verzerrt, damit der Begriff eines allmächtigen und allweisen Gottes ins Lächerliche gezogen werden sollte. Denn etwas der Lächerlichkeit preisgeben heißt, die tödliche Waffe zu seiner Vernichtung schmieden. – • Gott verhinderte solche Entstellungen der Wahrheit nicht, wie er überhaupt nicht eingreift, wenn Menschen Böses tun wollen. Die Wahrheitssucher und Gottesgläubigen hatten ja stets ein Mittel, auch bei den gefälschten Heiligen Schriften, das Wahre von dem Falschen zu unterscheiden. Es stand ihnen die Verbindung mit der guten Geisterwelt offen, wo sie die Wahrheit jederzeit erfahren konnten. Welches ist nun der wahrheitsgetreue Hergang bei der Erschaffung des ersten irdischen Menschenpaares? • Adam war der erste Geist, der reif wurde, aus der höheren Tierwelt in eine menschliche Verkörperung einzutreten. Diese ging aber nicht so vor sich, wie ihr es euch nach der unrichtigen Darstellung der Bibel denkt. Gott bildete nicht einen Mann aus Lehm und blies ihm den Odem des Lebens in die Nase und machte ihn so zu einem Menschen. Vielmehr erfolgte die Verkörperung des ersten Menschengeistes nach denselben Gesetzen, wie sie auch heute noch bei Geisterverkörperungen zur Anwendung kommen. Über die Materialisationen von Geistern habe ich dich hinreichend belehrt. Du weißt, daß man heute dazu das Od von sogenannten 'Materialisationsmedien' benötigt, mit dem die Gestalt des Geistes materiell verdichtet wird. Dasselbe Gesetz wandte Gott bei der Verkörperung des ersten Menschengeistes an. Nun gab es damals noch kein menschliches Materialisationsmedium, dessen Od er hätte verwenden können. Daher nahm er das Od der Erde und zwar eine solche Odmischung, wie sie dem Aufbau des menschlichen Körpers entsprach. Es war dieselbe Odmischung, aus der sich auch heute die Körper der Menschen auf dem Wege des Wachstums bilden. Schon Paulus sagt: 1. Korinther 15, 38 - 39: 'Gott gibt jeder Art der Lebewesen einen besonderen Leib. Nicht alles Fleisch hat dieselbe Beschaffenheit. Anders ist das Fleisch bei Menschen, anders bei vierfüßigen Tieren, anders bei Vögeln, anders bei Fischen'. • Die Zubereitung des Od zur Verkörperung des ersten Menschen erfolgte durch die Geisterwelt Gottes. Der Leib des ersten Menschen, den ihr 'Adam' nennt, ist also tatsächlich 'von der Erde' genommen, wenn auch in anderer Form, als ihr bisher annahmt. Es wurde nicht ein Mann aus Lehm gebildet, sondern die geistigen Glieder jenes Geistwesens wurden mit Hilfe des verdichteten Od der Erde mit einer materiellen Hülle umgeben. Und jener so gebildete Leib Adams löste sich später bei seinem Tode auch wieder in das Od der Erde auf. In der Form des Od war er von der Erde genommen und in derselben Form kehrte er auch wieder zur Erde zurück. Das ist das Gesetz für alle materiellen Wesen.

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