Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 29 - Die Zeit, welche die Geister der tieferen Sphären im Jenseits zubringen müssen, bis sie als Menschen wiederverkörpert werden, ist bei jedem Geist verschieden. Sie richtet sich auch nach dem, was der einzelne als Strafe für sein letztes irdisches Leben zu verbüßen hat. Gott ist gerecht, und jedes Vergehen erheischt seine Sühne. Doch Gott ist auch gütig und straft nie so hart, als seine Geschöpfe es verdienen. Die Kundgebungen der Geister, aus denen du die Kenntnis jener dreizehn Geistersphären erlangtest, traten dir in den verschiedensten Medien entgegen. Das wurde so gefügt. Es sollte dir als Beweis der Wahrheit dienen. Denn wenn du die Angaben über jene Sphären durch die Vermittlung ein und desselben Mediums erhalten hättest, dann würde dir vielleicht der Gedanke gekommen sein, diese Kundgebungen rührten aus dem Unterbewußtsein des Mediums her. • Eure heutige Wissenschaft hat ja das Wort 'Unterbewußtsein' gleich bei der Hand, wenn sie etwas auf diesem Gebiete erklären soll, was sie rein menschlich nicht erklären kann, aber auch nicht als Wirkung von Geistern erklären möchte. Die Schaffung der dreizehn Geistersphären war der letzte Teil in dem Erlösungsplan Gottes. Vorher mußte eine noch viel schwerere Aufgabe gelöst werden. Denn was nützten die Besserungsstufen von der tiefsten Sphäre der Hölle hinauf zu der obersten irdischen Stufe – der des Menschen, was nützten die vorgesehenen dreizehn Geistersphären zum weiteren Aufstieg bis zur Höhe Gottes, wenn Luzifer keinen der einst zu ihm übergetretenen Geister freigab, sondern stets das ihm von Gott eingeräumte Herrscherrecht über sie geltend machte!? Wer aber sollte Satan zwingen, auf seine Rechte wenigstens denen gegenüber zu verzichten, die in Reue zu Gott zurückwollten? Gewiß, Gott hätte ihn zwingen können. Aber seine Gerechtigkeit hatte ihm jenes Recht verliehen, und darum verbot es dieselbe Gerechtigkeit, es ihm zu schmälern. Nur ein Geist, der sich in den Herrschaftsbereich des Fürsten der Finsternis begab und somit alle Drangsale seiner Gewaltherrschaft auf sich nahm, hatte das Recht, den Kampf gegen ihn aufzunehmen. So ist es auch bei euch internationales Recht, daß ein von seinen Machthabern unterdrücktes und gequältes Volk sich selbst gegen seine Peiniger erhebt und ihr Joch abzuschütteln sucht. Doch durfte ein solcher Geist nicht durch Abfall von Gott Untertan Luzifers werden. Denn sonst wäre er ihm rettungslos verfallen gewesen. Es mußte ein Geist des Himmels sein, der auf dem Wege der Menschwerdung nur äußerlich in den Herrschaftsbereich Satans trat. • Denn alles, was in der Materie verkörpert ist, untersteht dem Einfluß der bösen Mächte. Darum hat das Böse über alle irdischen Wesen eine so große Gewalt, selbst wenn sie der Gesinnung nach nicht dem Bösen angehören. Auch die gottestreuesten Menschen erfahren täglich die Macht des Bösen an sich und straucheln oft unter seinem Einfluß." Darum war es für den betreffenden Geist des Himmels ein großes Wagnis. • Er war ja nach seiner menschlichen Geburt ein Mensch wie alle anderen Menschen. Er hatte keine Erinnerung an sein früheres Dasein als Geist des Himmels. Er wußte also nicht, wer er war, kannte auch zunächst nicht die Aufgabe, die er durch seine Menschwerdung zu lösen hatte, und wurde zum Bösen und vom Bösen versucht wie alle anderen Menschen. Gott gab ihm auch nicht mehr geistige Hilfe wie jedem anderen. Das hätte der Gerechtigkeit Gottes widersprochen. Die größere Hilfe Gottes, die dieser menschwerdende Himmelsgeist zur Lösung seiner Aufgabe nötig hatte, mußte er sich dadurch verdienen, daß er den an ihn herantretenden Angriffen des Bösen widerstand. In dem Maße, wie er in den großen Versuchungen zum Bösen festblieb, empfing er immer größere Hilfe Gottes. Das ist bei allen Menschen so.

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