Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 4 - 6. 2 GOTT (Belehrung aus den SPHÄREN DES LICHTES) Kannst du den Urgrund der Gottheit erreichen oder die Unendlichkeit des Allmächtigen ergründen? (Hiob 11, 7) "Du willst, daß ich dich über Gott belehren soll. Aber was soll ich dir sagen, das du begreifen könntest? Du verstehst ja nicht einmal das niedrigste Sein, das dich umgibt, verstehst dein eigenes Sein nicht. Du kannst das kleinste Steinchen am Wege und den geringsten Wurm auf dem Felde nicht begreifen. Es fehlt dir jedes Verständnis für die armseligste Materie, die dein Auge sieht – und da sollte ich dir das höchste Sein erklären, das rein Geistige deinem Verständnis näherbringen! Das ist unmöglich. Dafür fehlen dir alle Begriffe, die zur Aufnahme dieser höchsten Wahrheiten nötig sind. Weisheit 9, 15: 'Denn der vergängliche Leib beschwert die Seele, und die irdische Behausung belastet den denkenden Geist. Kaum erratet ihr, was auf der Erde ist, und nur mit Mühe machet ihr ausfindig, was handgreiflich vor euch liegt! Wer aber hat die himmlischen Dinge ergründet?' Nur eines kann jeder von euch durch vernünftiges Denken finden: • Daß es etwas geben muß, das d i e U r s a c h e alles Geschaffenen ist. Wie keine Uhr denkbar ist ohne Uhrmacher, so ist auch die wunderbarste und genaueste Uhr, die es gibt, nämlich die Weltenuhr, nicht denkbar ohne einen großen Meister, der diese Weltenuhr mit ihren Billionen und abermals Billionen Rädern gemacht hat, die alle genau ineinanderpassen und ineinandergreifen und so pünktlich gehen, daß ihr schon heute ausrechnen könnt, wie nach Tausenden von Jahren die einzelnen Räder dieser Uhr zueinander stehen werden. Psalm 14, 1: 'Den für ein Menschengehirn unausdenklich großen Schöpfer der Weltenuhr nennt ihr 'Gott'. Daß also ein Gott existieren muß, kann jeder erkennen, und nur die Toren sprechen in ihren Herzen: 'Es gibt keinen Gott.' Aber das Wesen Gottes kann ich dir nicht klarmachen und auch nicht die Ursache für das göttliche Sein angeben. Wollte ich es versuchen, so wäre es dasselbe, als wenn du einem vierjährigen Kinde die Berechnung einer Sternenbahn klarmachen wolltest. Dem Kinde würde ja jedes Verständnis für die astronomische und mathematische Wissenschaft mit ihren Grundsätzen, Formeln und Gleichungen fehlen. Und wenn sogar eure berühmtesten Astronomen viele Jahre gebraucht haben, um die Berechnung einer einzigen Sternenbahn fertigzustellen, so würdest du einen Menschen, dem alle Begriffe jener Wissenschaft fehlen, ins Irrenhaus bringen, sobald du versuchen wollest, ihm das für ihn Unbegreifliche beizubringen. So würdest auch du irrsinnig, wenn ich dein Denken mit Begriffen füllen wollte, die dir ganz unfaßbar wären und von deinem Verstand nicht verarbeitet werden könnten. Auch du mußt sagen: Psalm 139, 6: 'Zu wunderbar ist solches Wissen für mich, zu hoch, ich vermag es nicht zu begreifen'. Außer dem, was du schon über Gott weißt, kann ich dir also nicht viel mehr sagen. Dein eigenes Denken zeigt dir Gott als einen wollenden, schaffenden und alles weise ordnenden höchsten Geist; zeigt dir seine Allmacht, Weisheit und Größe, soweit sie der menschlichen Vernunft zugänglich ist. Aus den Heiligen Schriften erfährst du Näheres über seine Weltregierung, seine Wunderwerke, seine Liebe und sein Erbarmen mit den Geschöpfen. Ich kann dir die Wahrheiten der Heiligen Schriften über Gott nur näher erklären und dich auf falsche Auffassungen aufmerksam machen, die in den Lehren eurer Religion über Gott und seinen Eigenschaften enthalten sind. Daß Gott ein Geist ist, darin stimmen die Religionen überein, gemäß den Worten Christi: Johannes 4, 24: 'Gott ist Geist, und die ihn anbeten, sollen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.'

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