Kapitel 7: Christus sein Leben und sein Werk

- 28 - 7. 3 Die Verbindung Christi mit der Geisterwelt Über den Weg, auf dem Christus die Offenbarungen Gottes zuflossen, habe ich dir bereits einige Andeutungen gegeben. Doch möchte ich noch näher darauf eingehen, weil es zum vollen Verständnis des Lebens und Wirkens Christi erforderlich ist. Dabei wirst du erkennen, daß auch in diesem Punkte bei Christus nichts vollständig Neues und nie Dagewesenes in Erscheinung trat. Du brauchst dir bloß zu vergegenwärtigen, auf welche Weise Gott früher seinen Werkzeugen die erforderlichen Offenbarungen und Aufträge zukommen ließ. Wie machte er es bei Abraham, Isaak und Jakob? Wie bei Mose und Josua? Wie bei den Richtern, Königen und Propheten? Wie bei Zacharias, Maria und Josef? Nun, auf dieselbe Weise vollzog sich alles auch bei Christus. Hierin hatte er also vor den bisherigen Gesandten und Werkzeugen Gottes nichts voraus. Gott ließ mit ihm, wie mit allen anderen, seine Geisterwelt in Verkehr treten und durch sie alles vermitteln, dessen Christus zur Erfüllung seiner Aufgabe bedurfte. Die Vorbedingungen für eine Verbindung mit der Geisterwelt waren bei ihm dieselben wie bei jedem Menschen, mit dem Geister in Verkehr treten. Daß seine mediale Veranlagung eine besonders große war, ist natürlich. Denn bei ihm handelte es sich um den höchsten und reinsten der von Gott geschaffenen Geister in menschlicher Verkörperung. Die innere Sammlung und geistige Versenkung, von der ich dir bei den Belehrungen über die Ausbildung der Medien sprach, war bei Christus in einem Grade vorhanden, wie sie in dieser Stärke noch von keinem Menschen erreicht worden ist. Auch hatte niemals ein menschliches Medium die Reinheit des körperlichen Ods, wie Christus sie besaß. • Bei Christus waren daher die Vorbedingungen für eine Verbindung mit den Geistern Gottes in einem Umfange gegeben, wie sie von keinem anderen Menschen je erreicht werden können. Christus hatte die größte Aufgabe für das Reich Gottes zu lösen, die je einem Menschen zugeteilt war. Daher mußte Gott ihm auch die Geister in reicher Fülle zusenden, nicht bloß reich an Zahl, sondern auch an Kraft und Fähigkeit. Zu ihm traten die Geister der Stärke, um ihm neue Kraft zu verleihen, wenn er die eigene Kraft im Kampfe gegen die bösen Mächte erschöpft hatte. Oft waren in ihrer Begleitung Geister der Hoffnung, der Freude und des Seelenfriedens. Dann wieder traten Kampfengel der Legionen Michaels an seine Seite, wenn Satan seine Legionen aufbot, um Jesus zu Fall zu bringen und die Gewalt seines Angriffes jede menschliche Widerstandsfähigkeit zu übersteigen drohte. Geister der Wahrheit und der Erkenntnis traten bei ihm in Tätigkeit, wenn er über die Lehren unterrichtet werden sollte, die er als Wort Gottes dem Volke zu verkünden hatte oder wenn er selbst über persönliche Fragen und Aufgaben Aufklärung erhalten sollte. Geister der Weisheit zeigten ihm den rechten Weg zur Ausführung seiner Einzelaufgaben. Aber auch nur dann, wenn er die eigenen Geisteskräfte bis zum äußersten angespannt hatte, ohne das Rechte zu finden. Auch bei ihm galt, was bei jedem anderen Menschen gilt: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott! Gebrauche zuerst deine eigenen Kräfte, um zum guten Ziele zu kommen, und wenn diese nicht ausreichen, dann erst greift Gott mit Hilfe seiner Geisterwelt ein. • Gott wirft das Gute und den Sieg des Guten niemand in den Schoß. Er verlangt, daß jeder zunächst seine persönlichen Kräfte v o l l a u s n u t z t . Auch von Christus verlangte er dies. Handelte es ich um die H e i l u n g v o n K r a n k e n, dann waren es die Geister der Heilkraft, die in seinen Dienst traten, sofern die ihm eigene natürliche Heilkraft nicht ausreichte, das kranke Od des Leidenden gesund zu machen. Seine überaus große persönliche Heilkraft war in sehr vielen Krankheitsfällen stark genug, die Heilung herbeizuführen, ohne daß Geister der Heilung in Tätigkeit zu treten brauchten. Doch heilte Christus nicht alle, die geheilt sein wollten. Bei manchen ist die Krankheit eine Strafe Gottes, die der Kranke eine kürzere oder längere Zeit zu tragen hat. Durch die Gabe des Hellsehens oder Hellempfindens erkannte Christus in jedem Falle, ob eine Heilung erfolgen sollte oder nicht. Auch war der Glaube an Gott und Christus als den Gottgesandten die Vorbedingung jeglicher Heilung.

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