Kapitel 7: Christus sein Leben und sein Werk

- 5 - Wenn ihr eine Eisenbahnbrücke baut, über die Güter- und Personenzüge fahren sollen, so prüft ihr zunächst ihre Tragfähigkeit, bevor ihr sie in Betrieb nehmt. Wird sie als zu schwach befunden, so bringt ihr Verstärkungen an. Ergeben aber auch diese nicht die erforderliche Tragfähigkeit, so ist die Brücke unbrauchbar, und ihr müßt eine andere bauen. – So macht es Gott auch mit den Menschen, die wichtige Aufgaben für das Reich Gottes erfüllen sollen. Erweisen sie sich bei den Belastungsproben als ungeeignet und sind auch alle Verstärkungsmaßnahmen erfolglos, dann werden sie als unbrauchbar beiseite geschoben und andere für jene Aufgaben ausgewählt. Oft sind viele an und für sich für die großen Zwecke Gottes brauchbar. Aber wegen selbstverschuldeter Fehler, die sie nicht ablegen, müssen sie ausgeschaltet werden. Denn wegen dieses Mangels reicht ihre Tragfähigkeit nicht aus. – Viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt. • Wie gewaltig war die Belastungsprobe, der Abraham bei der Opferung seines Sohnes unterworfen wurde! Wer Vater oder Mutter, Bruder oder Schwester, Sohn oder Tochter oder Freund mehr liebt als Gott, ist der großen Gaben und Aufgaben Gottes nicht wert. Abraham bestand die schwere Prüfung und empfing dafür die Verheißung Gottes: 1. Mose 18, 18: 'Dafür, daß du so gehandelt und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast, will ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft zahlreich werden lassen, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand am Ufer des Meeres.... und durch deine Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden.' Die ihm hier verheißene Nachkommenschaft war keine leibliche. Sie hätte ja nicht alle Völker der Erde umfassen können und wäre nicht so zahlreich wie die Sterne des Himmels und der Sand am Meere. Gott übertreibt nicht. Was er sagt, ist stets die volle Wahrheit. Die Nachkommenschaft Abrahams war eine geistige! Sie sollte die ganze gefallene Geisterwelt umfassen, indem der Gottesglaube und die Gottestreue Abrahams sich nach und nach auf alle von Gott Abgewichenen ausdehnen sollte. Für Abraham wäre es wahrlich kein Segen gewesen, wenn von ihm leiblich viele Menschen abstammten, die dem Bösen verfielen, wie ja tatsächlich später ganze Generationen, die Abraham zum Stammvater hatten, dem wahren Gottesglauben den Rücken kehrten und dem Götzendienst huldigten. Die zweite menschliche Nachkommenschaft Abrahams, Jakob und seine Söhne, wurde nach Ägypten geführt. Dort sollte sie sich in dem fruchtbaren Landstrich Gosen zu einem großen Volk entwickeln und abgeschlossen von den götzendienerischen Einwohnern Ägyptens Träger des wahren Gottesglaubens bleiben. • Aber irdischer Wohlstand bildet für die Menschen auf die Dauer stets eine große Gefahr für ihre Gottestreue. Darum ließ Gott es zu, daß das Volk der Hebräer, wie die Nachkommen Abrahams genannt wurden, von den Pharaonen hart bedrückt und in schwerer Knechtschaft gehalten wurde. Nicht Gott hat den Pharao zu dieser Maßnahme veranlaßt, sondern die bösen Geistermächte. Denn diese hatten erkannt, daß das Volk der Hebräer mit seinem wahren Gottesglauben ein für die gottfeindliche Geisterwelt gefährliches Werkzeug in der Hand Christi war. Darum sollte es der Vernichtung anheimfallen. Und als diese nicht durch harten Frondienst erreicht werden konnte, trieben die dämonischen Mächte die Pharaonen dazu, das Volk der Hebräer auf dem einfachsten, aber sichersten Wege auszurotten. Jeder männliche Nachwuchs dieses Volkes sollte getötet werden. Als Begründung für dieses Vorgehen hatten die Höllenmächte dem ägyptischen König den Gedanken eingegeben, das in seinem Lande wohnende und schon äußerst stark gewordene Volk der Hebräer könnte durch ein Bündnis mit den Feinden Ägyptens dem Pharaonenreich gefährlich werden. • Das Böse weiß die Menschen, besonders auch die menschlichen Herrscher, an ihrer schwächsten Stelle zu fassen.

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