Kapitel 8-9: Die Lehre Christi und das heutige Christentum

- 3 - 8. 1 Die Geisterwelt Gottes als Quelle der Wahrheit (Aus den SPHÄREN DES LICHTES) "Wo ist das Wasser eines Baches am reinsten und klarsten? An der Quelle oder an der Mündung? – Sicherlich an der Quelle. Fließt jedoch das Quellwasser als Bächlein weiter, dann verliert es seine Frische, verliert auch seine Reinheit und Klarheit. Trübe Wässerlein von rechts und links vermischen sich mit ihm in seinem Lauf. Die Abwässer menschlicher Behausungen nimmt es in sich auf, den Schmutz von Menschen und Tieren und menschlichen Betrieben. Und wer dann seinen Durst daraus stillen will, dem ist es keine Erquickung mehr. Nur mit Widerwillen trinkt er es in der äußersten Not, wo ihm kein Quellwasser zur Verfügung steht. So geht es auch mit der Wahrheit. Aus der Quelle geschöpft, ist sie für den Menschengeist ein erfrischender, stärkender Trank, der neues Leben spendet. Aber aus dem Bach geschöpft, der schon eine weite Strecke durch die Niederung menschlicher Irrtümer und irdischer Leidenschaften hindurchgeflossen ist, hat sie ihre Reinheit und Frische verloren. Von den Beimischungen der Unwahrheit und des Irrtums hat sie einen üblen Geschmack bekommen. • Von dem durstigen Wahrheitssucher wird sie nur mit innerem Widerstreben getrunken. Er schöpft n u r d a n n aus diesem trüben Bach, wenn ihm das Quellwasser der Wahrheit versagt bleibt. Auch die Lehre Christi hatte das Schicksal des Quellwassers, das als Bächlein durch irdische Behausungen fließt. Auch sie wurde bei ihrem Lauf durch die Menschheit verunreinigt. • Das Böse im Menschen und die ihn umgebenden bösen Mächte haben die reine Lehre Christi so getrübt und ungenießbar gemacht, daß sie ihre lebenspendende Kraft verloren hat. D i e Q u e l l e d e r Wa h r h e i t i s t G o t t . Zu dieser Quelle kann der Mensch als irdisches Wesen nicht hinaufsteigen. Er ist auf die Wasserträger der Wahrheit angewiesen, die aus jener Quelle schöpfen. Es sind die Geisterboten Gottes. • N u r s i e haben Zutritt zu dieser Quelle. • N u r s i e besitzen die reinen Gefäße, in denen sie die Wahrheit frisch und ungetrübt der Menschheit überbringen können. Der erste und größte Vermittler der Wahrheit war Christus als Geist in den Zeiten vor seiner Menschwerdung. Er war es, der teils selbst, teils durch die ihm unterstellte Geisterwelt der ersten Menschheit den Trunk der Wahrheit reichte. Daher der rege Geisterverkehr bei der ermatteten und kranken Welt des Alten Bundes. Daher das Auf- und Absteigen der Geister der Wahrheit im Anfang des Neuen Bundes, die immer wieder das Wasser der Wahrheit aus der Gottesquelle schöpften und es im Auftrage Christi den wahrheitsdurstigen Menschenseelen spendeten. • Es ist daher eine grundlegende Lehre des w a h r e n Christentums, daß n i c h t M e n s c h e n a u s s i c h Wahrheitskünder sein können. Menschen können dabei nur als Werkzeuge der Geisterwelt Gottes dienen.

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