Kapitel 8-9: Die Lehre Christi und das heutige Christentum

- 5 - Nach diesen Worten hatten also die Geister der Wahrheit eine doppelte Aufgabe. Zunächst sollten sie die Gläubigen an das erinnern, was Christus als Mensch sie gelehrt hatte. Sie sollten es als Wahrheit bestätigen. Dann aber hatten sie die von Christus begonnene Belehrung fortzusetzen und ihnen auch die Wahrheiten zu verkünden, die Christus aus den vorhin angeführten Gründen absichtlich übergangen hatte. • Ferner sollten die Geister Gottes für immer bei ihnen bleiben. Denn die Gefahr des Irrtums war wegen der Macht des Bösen und der menschlichen Schwäche eine beständige. Es sollten also die später Lebenden nicht auf die religiösen Überlieferungen ihrer Vorfahren angewiesen sein. Denn solche menschlichen Überlieferungen boten ihnen keine Gewähr für die Wahrheit. Sie hätten daraus nicht erkennen können, was davon aus der Wahrheitsquelle Gottes und was aus menschlichem Irrtum stammte. So kamen denn gemäß der Verheißung Christi nach seinem irdischen Tode beständig die Boten Gottes als G e i s t e r d e r Wa h r h e i t . Auf sie berufen sich stets die Apostel, wenn sie von den Menschen Glauben für ihre Lehre fordern. Besonders bei Paulus findet ihr immer wieder den Hinweis auf diese Wahrheitsboten. 1. Korinther 2, 10 - 14: 'Meine Rede und meine Predigt erfolgte nicht mit eindrucksvollen Weisheitsworten, sondern mit Erweis eines Geistes Gottes und der Kraft Gottes. Denn euer Glaube sollte nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft gegründet sein. Uns aber hat Gott dies durch seinen Geist geoffenbart... Wir haben nicht einen Geist der Welt empfangen, sondern einen Geist, der von Gott stammt. Wir reden nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern mit solchen, wie ein Geist Gottes sie lehrt, indem wir geistgewirkten Inhalt mit geistgewirkter Sprache verbinden. Ein weltlich gesinnter Mensch nimmt freilich nichts an, was von einem Geiste Gottes kommt. Es gilt ihm als Torheit. Er ist nicht imstande es zu verstehen, weil es geistig beurteilt werden muß.' 2. Korinther 3, 3: 'Ihr seid ein Brief Christi, der von uns als seinen Dienern angefertigt ist, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit einem Geist des lebendigen Gottes.' Galater 1, 12: 'Ich weise euch darauf hin, liebe Brüder, daß die von mir verkündete Lehre nicht Menschenwerk ist. Ich habe sie ja auch von keinem Menschen empfangen und durch keinen Unterricht gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.' Aber nicht bloß die Apostel empfingen ihre Lehre von Geistern Gottes, sondern auch die 'Medien', die allenthalben in den Gemeinden angetroffen wurden. Man nannte sie, wie du weißt, 'Propheten'. Paulus schreibt, daß die Geheimnisse Christi jetzt 'seinen heiligen Aposteln und Propheten durch einen Geist Gottes geoffenbart worden sind' (Epheser 3, 5). Durch diese Medien als Werkzeuge der guten Geister konnten die Gläubigen jederzeit Gewißheit erlangen, ob eine Lehre richtig und wie sie aufzufassen sei. Darum schreibt Paulus an die Philipper: Philipper 3, 15: 'Wenn ihr über irgend etwas anderer Meinung seid, so wird Gott euch darüber Klarheit geben.' Sie konnten Gott in ihren gottesdienstlichen Versammlungen befragen und erhielten die Antwort durch die Geister Gottes, die durch die Medien sprachen. Petrus sagt sowohl von den früheren Propheten, als auch von denjenigen, die zu seiner Zeit die Heilsbotschaft verkündigten, daß sie 'in der Kraft eines vom Himmel gesandten heiligen Geistes gepredigt haben' (1. Petrus 1, 12) und fügt in einem anderen Brief hinzu: 2. Petrus 1, 20 - 21: 'Denn noch niemals ist eine Weissagung durch menschlichen Willen zustandegekommen, sondern von einem heiligen Geiste geleitet, haben die Menschen von Gott aus geredet.'

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