Kapitel 8-9: Die Lehre Christi und das heutige Christentum

- 6 - • Das in der Bibel so oft gebrauchte Wort ' W e i s s a g u n g ' bedeutet n i c h t , wie ihr meint, das Vorhersagen eines zukünftigen Ereignisses, sondern jedes Sprechen eines Geistes Gottes durch ein menschliches Medium. Im Alten Bunde fordert Gott die Menschen auf, bei ihm die Wahrheit zu suchen: 'Fraget mich!' - und er gab sie ihnen durch seine Geisterboten. • Christus empfing als Mensch nach seinem eigenen Geständnis die Wahrheit von Geistern Gottes. Er verspricht seinen Aposteln die Einführung in alle Wahrheit durch Geister der Wahrheit. Die Apostel bezeugen, daß diese Verheißung Christi bei ihnen in Erfüllung gegangen ist, daß sie also ihre Lehre von Gottes Geistern empfangen haben. U n d w o s c h ö p f t d a s h e u t i g e C h r i s t e n t u m d i e Wa h r h e i t ? Können die christlichen Prediger der verschiedenen Religionsgemeinschaften auch von sich sagen, ein Geist Gottes rede aus ihnen? - Können sie mit Paulus bekennen, sie hätten ihre Lehre nicht von Menschen empfangen und nicht durch menschlichen Unterricht erworben, sondern durch eine Offenbarung Christi? – Nein, das können sie nicht! Sie sind Angestellte ihrer Kirchen. • Die Religion dieser Kirchen haben sie in einem menschlichen Unterricht erlernt, in Schulen, Seminaren, Universitäten. Menschenweisheit, Professorenweisheit m i t a l l e n i h r e n I r r - t ü m e r n haben sie in sich aufgenommen und predigen sie ihren Gläubigen. Von Geistern als Boten Gottes und Kündern der Wahrheit wissen sie n i c h t s. Es gilt ihnen, wie Paulus sagt, als Torheit, daß auch heute noch eine Lehre von einem Geiste Gottes kommen sollte. Das ist nach ihrer Ansicht in den jetzigen Zeiten nicht mehr erforderlich. Das war, wie sie meinen, wohl früher nötig, als die Menschheit angeblich noch viel unwissender war, als in eurem aufgeklärten Zeitalter. Ein Mann wie Mose mußte sich noch mit dem Geisterreich Gottes in Verbindung setzen und 'Gott befragen', um die Wahrheit zu erfahren. Die großen Propheten mußten es, Christus mußte es, sowie die Apostel. Aber heute gilt das alles als veraltet, als überlebt. Ihr seid ja in euren Wissenschaften so weit fortgeschritten, ihr könnt alle lesen und schreiben und habt Millionen Bücher. Aus ihnen schöpft ihr. Und dazu habt ihr ja so viele gelehrte Theologen, Doktoren und Professoren. Diese müssen doch wohl wissen, was Wahrheit ist. In Wirklichkeit haben gerade diese Doktoren und Professoren der 'heiligen Theologie' jene Lehren eingeführt, vor denen Paulus mit den Worten w a r n t : Kolosser 2, 8: 'Sehet zu, daß euch niemand gefangennehme durch die Wissenschaft und eitle Täuschung, die sich auf menschliche Überlieferung, auf die Geistermächte der Welt gründet, aber mit der Lehre Christi nichts zu tun hat.' 1. Timotheus 1, 7: 'Sie möchten als Gelehrte angesehen werden; aber sie besitzen nicht das geringste Verständnis für die Bedeutung der von ihnen gebrauchten Ausdrücke noch für die Dinge selbst, über die sie so zuversichtliche Behauptungen aufstellen.' Judas 19: 'Diese sind es, die da Spaltungen machen, irdisch Gesinnte, die den Geist nicht haben.'

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