Der Delpasse-Effekt

- 22 - Eine solche Vorstellung beinhaltet etwas grundsätzlich Neues: Bisher war die Bereitschaftswelle für uns mit der gedanklichen Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen verknüpft (Prof. Glees). Sie sollte dafür verantwortlich sein, daß ein Sinnesreiz in unser Bewußtsein dringt. Nun aber soll es plötzlich auch eine unterbewußte Bereitschaftswelle geben. Besteht da nicht ein Wiederspruch? – Erstaunlicherweise nicht. • Gehirnstrommessungen haben gezeigt, daß ein Gehirn durchaus in der Lage ist, etwas unterbewußt wahrzunehmen. Nun könnte man annehmen, daß eine Wahrnehmung, die unterhalb der Bewußtseinsschwelle erfolgt, einfach ein Sinnesreiz sei, der keinerlei geistige Tätigkeit des Gehirns zur Folge hat. Das ist aber nicht der Fall. • Man hat nachweisen können, daß Menschen aufgrund unterbewußter Wahrnehmungen bewußte Assoziationen zu bilden vermögen. Da ihnen aber die Wahrnehmung unbewußt geblieben ist, haben sie auch für die Assoziation keine rationale Erklärung. Ein Beispiel hierfür ist das von Prof. Hans Bender, Universität Freiburg, geschilderte Experiment mit dem holländischen Sensitiven Croiset. Dieser sollte anhand eines Taschentuchs, das einer Dame gehörte, etwas über die Betreffende aussagen. Croiset fielen dazu nur Rosinen ein – eine Assoziation, für die er selbst keine Erklärung hatte. Wie sich schließlich herausstellte, war die Dame in Smyrna geboren. Für Croiset aber, der als junger Mann in einem Kolonialwarenladen gearbeitet hatte, war der Begriff Smyrna gleichbedeutend mit dem Begriff Rosinen. Hier könnte man also vermuten, daß die paranormale Botschaft, die Croiset zuging, Smyrna lautete. Die Assoziation, die dieser Begriff erzeugte und die ihm ins Bewußtsein drang, hieß Rosinen. Da ihn die Botschaft Smyrna offensichtlich über eine unterbewußte Bereitschaftswelle erreicht hatte, wußte er mit der Assoziation nichts anzufangen. • Man muß also von der Vorstellung ausgehen, daß es auch eine Form von Gedankenarbeit gibt, die mit Bereitschaftswellen verknüpft ist und die d e n n o c h n i c h t in unser Bewußtsein dringt. Die unbewußte Bereitschaftswelle ist ein Modellbild. Dieses Modellbild soll uns eine Vorstellung davon vermitteln, wie jene komplizierten Vorgänge im Gehirn beschaffen sein könnten, die als paranormale Erscheinungen sichtbar werden. Es sagt bisher noch nichts über die zentrale Frage aus: Wie reist denn nun die codierte Botschaft von Gehirn zu Gehirn? Aufgrund des DELPASSE-EXPERIMENTS wird diese Frage auch beantwortet werden können. Zunächst müssen wir uns jedoch mit anderen Beobachtungen befassen, die geeignet sind das Modellbild von der unterbewußten Bereitschaftswelle zu stützen. Da ist zunächst einmal die Feststellung, daß nicht nur telepatische Erscheinungen mit einer Bereitschaftswelle verknüpft sind. Auch andere Formen außersinnlicher Wahrnehmung, beispielsweise das Hellsehen, bewirken eine Frequenzänderung der Hirnströme. In Rußland wurde der folgende Versuch durchgeführt: • Neugeborene Kaninchen wurden in einem Unterseeboot mitgeführt, das auf Tauchstation ging. Die Gehirnströme der Kaninchenmutter, welche im Laboratorium an Land blieb, wurden gemessen, während in dem U-Boot nacheinander ihre Kinder getötet wurden. Die Kaninchenmutter schaffte, was keinem Funksignal mehr gelingt, sobald sich ein U-Boot unter Wasser befindet: sie behielt Kontakt zu den Jungtieren. Ein Ausschlag ihrer Hirnstromkurve zeigte exakt jeweils den Augenblick an, in dem ein Kaninchenkind getötet wurde. Telepathie? – Hellsehen? Niemand vermag sich bisher vorzustellen, was hier geschieht. Aber d a ß etwas geschieht, das zeigt die Veränderung der Gehirnwellen.

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