Bekenntnis und geistiges Vermächtnis des Flugpioniers Dr. Ing. h. c. Igo Etrich

- 8 - In absolut ernst zu nehmenden, auf hohem geistigen Niveau liegenden Büchern, aus denen tiefer Gottglaube sprach und die von Medienschulen und deren Praxis aus der vorchristlichen Zeit handelten und die weiter über die höchsten medialen Fähigkeiten des Heilandes und dessen Verkehr mit der hohen Geisterwelt Kunde gaben, fand er nun die Anleitung, wie im Urchristentum Medien ausgebildet wurden, wie sie wirkten und wie sie mit dem Jenseits in Verbindung treten konnten. Weshalb sollte nun das, was im Altertum und zur Zeit Christi recht und gut war, nicht auch für die Gegenwart Gültigkeit haben? - Die Menschen sind doch dieselben gleich gut und gleich schlecht. Gottvater ist in seiner unendlichen Weisheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit derselbe geblieben, und die Gesetze, nach denen Christus mit der Geisterwelt in Verbindung trat, bestehen heute genau so wie früher. Es handelte sich also nur darum, geeignete Medien und gläubige Personen für einen Zirkel und den Weg zu finden, sich im Gesetz Gottes zu bewegen und darin zu wirken. In der Folge fanden sich nun drei Herren aus den besten Gesellschaftskreisen meines Vaters, sowie zwei Medien, die beiden Töchter seines Spinnereidirektors, die 13 Jahre alte Maria und die 15 Jahre alte Emilie, die sich mit Einverständnis ihres Vaters zur Verfügung stellten. Ich muß hier einflechten, daß mein Vater durchaus kein verschrobener Sonderling oder Frömmler war, sondern ein mit beiden Beinen im Leben stehender Industrieller und Techniker reinsten Wassers und edelster Gesinnung, dessen Familie zu den angesehensten Familien der Monarchie zählte. – Wenn er nun in wöchentlichen Sitzungen als verantwortlicher Leiter eine gründliche und gewissenhafte Ausbildung anstrebte, so geschah dies nicht aus spielerischer Neugier oder Sensation, sondern aus einem ernsten, gottergebenen Forscherdrang nach einem B e w e i s für das Weiterleben nach dem irdischen Tode. Zunächst ereignete sich trotz Gebet und vorgeschriebener Ausbildung eine lange Zeit nichts und mein Vater war bereits geneigt, die Ergebnislosigkeit seiner Bemühungen als ein Zeichen dafür zu betrachten, daß es ein Unsinn sei, mit Jenseitigen in Verbindung treten zu können und daß ein Weiterleben nach den irdischen Tode unter den angenommenen Umständen fraglich sei. – Da, etwa 20 Minuten vor Beendigung der letzten Ausbildungssitzung, fiel das älteste Medium, Emilie, in Trance und durch sie gab sich die verstorbenen Gattin meines Vaters kund, welche ihn mit den rührendsten Worten begrüßte. Durch die nun folgende gründliche Aussprache zwischen meinem Vater und seiner Gattin, wobei Dinge behandelt wurden, die nur den beiden bekannt waren, konnte sich mein Vater von der absoluten Identität des Geistes seiner verstorbenen Gattin überzeugen. Dieses erschütternde Ereignis veranlaßte meinen Vater, diese Sitzungen jeden Sonntag zur selben Stunde abzuhalten. Außerdem beauftragte er einen jungen Mann, jedes gesprochene Wort mitzustenographieren. Diese Stenogramme wurden dann in Protokolle übertragen. Über 70 Hefte wurden vom Jahre 1880 bis 1887 mit kleiner kalligraphischer Schrift gefüllt, die mir mein Vater als Vermächtnis hinterlassen hat. Ich habe dieselben eingehend studiert und dadurch meine Erkenntnis auf geistwissenschaftlichem Gebiete bedeutend erweitern können, denn solche Sitzungen bestanden nicht nur in Zwiesprache mit jenseitigen, ehemaligen Erdenbürgern, sondern in hohen und höchsten geistigen Belehrungen seitens der lichten Boten Gottes. Ich muß hier wiederum auf ungezählte Beispiele gleicher Art hinweisen, die uns durch die Bibel überliefert sind. Auch die Bischöfe wurden im Urchristentum innerhalb solcher spiritueller Zusammenkünfte und Andachten von einem lichten Boten der hohen Geisterwelt durch ein Medium bestimmt. Erst später, als die alte Kirche bereits zu einem festen irdischen Gefüge geworden war und das geistige Beamtentum die Gläubigen zu regieren begann, wurden die Bischöfe von Menschen ernannt und bestimmt. Das Verbot der späteren christlichen bzw. katholischen Kirche, sich selbst zu einem Medium auszubilden oder mit Hilfe anderer dies zu erreichen, stammt aus der Zeit, wo die Geistwirkungen auch in den gottesdienstlichen Versammlungen zum Teil aufgehört hatte, weil die Leiter der zu weltlich gewordenen Organisation der Kirche die Konkurrenz einer Geisterwelt nicht brauchen konnten und diese mit Gewalt unterdrückten. –

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