Naturwissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen die Existenz Gottes

- 16 - Die Erklärung der Doppelnatur stellt nun mal die Realität der Materie selbst vollkommen in Frage. Auf der subatomaren Ebene existiert Materie nicht mit Sicherheit an bestimmten Orten, sondern zeigt eher eine "Tendenz zu existieren", und die atomaren Vorgänge laufen nicht mit Sicherheit zu definierten Zeiten und auf bestimmte Weise ab, sondern zeigen eher "Tendenzen zu erscheinen". Das liegt daran, daß man die mit dem Teilchen zusammenhängende Welle bisher nur als Wahrscheinlichkeitswelle interpretieren kann. Zu diesem Schluß kam man, nachdem der englische Physiker und Nobelpreisträger Max Born herausfand, daß das Quadrat der Amplitude der Welle (unter Amplitude versteht man die größte Auslenkung aus der Ruhelage) gleich der Wahrscheinlichkeitsdichte der Lokalisation der Elementarteilchen ist. Ein Elementarteilchen mit einer großen Amplitude in seiner "Wahrscheinlichkeitswelle" hat demnach eine große Tendenz zu erscheinen, wie die Wahrscheinlichkeit, es in einem bestimmten Raumbereich anzutreffen, groß ist. Entsprechend ist ein Elementarteilchen mit kleiner Amplitude wenig auffindbar. Wenn man vom Wellencharakter der Elementarteilchen spricht, so wird häufig der falsche Schluß gezogen, das Elementarteilchen bewege sich auf einer Wellenbahn. Das ist jedoch nicht der Fall! Erscheint uns das Elementarteilchen als Teilchen, so bewegt es sich im ungestörten Fall geradlinig. Und trotzdem verhält es sich in vielen Experimenten so, als sei es eine Welle. Das heißt, dieses Teilchen ist selbst auch wiederum eine Welle. Es liefert uns tatsächlich zwei mögliche Formen, in denen es auftritt: entweder es erscheint als sich geradlinig bewegendes Teilchen, oder es kann als Welle erscheinen. Die Physik hat bisher – vor allem nach den oben genannten Erkenntnissen von Max Born – nur den Schluß finden können: diese Welle muß eine Welle sein, die die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der das Teilchen erscheint – eine Wahrscheinlichkeitswelle also. Da der Begriff "Wahrscheinlichkeitswelle" aber ein abstrakter Begriff ist, entzieht diese Interpretation uns die Möglichkeit, uns das Teilchen als Welle konkret – also irgendwie bildhaft – vorzustellen. Wir können folglich den Zustand eines Teilchens nicht in festen Begriffen beschreiben. Es ist nicht an einem definitiven Ort anwesend, noch ist es abwesend. Es ändert einen Ort nicht, noch bleibt es in Ruhe. Was sich ändert und was man beschreiben kann, sind die Wahrscheinlichkeitsstrukturen des sogenannten Teilchens und somit die Tendenz dieses sogenannten Teilchens, an gewissen Orten zu existieren. Erfassen wir, daß wir schon wieder an der Grenze unserer menschlichen Vorstellungswelt sind? Für uns, die wir alle im materiellen Denken verhaftet sind, kann ein Ding entweder nur da sein oder nicht da – aber beides zugleich oder keines von beiden? Allen denjenigen, die sich schon mit Statistik und Wahrscheinlichkeiten beschäftigt haben, möchte ich noch folgendes sagen: Wenn man die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer großen Menge von z.B. Kugeln betrachtet, so unterscheidet sich ihre Gesetzmäßigkeit noch von den Wahrscheinlichkeitsstrukturen im inneratomaren Bereich. In dem in der Zeichnung angedeuteten Versuch können wir den Weg einer solchen Kugel zwar nicht genau vorhersagen, sondern nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, wo sie hinfallen wird. Doch während sie fällt, können wir sie genau beobachten, ihren Ort in

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3